Nati-Trainerin Pia Sundhage hatte bei ihrem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren im Sinn, nach einem allfälligen EURO-Viertelfinal aufzuhören. «Es wäre ein perfektes Ende, und dann würde ich zurücktreten», bekannte die Schwedin gegenüber SRF.
Die «Reise», welche sie mit der Nati seither unternommen hat, habe sie aber dazu gebracht, ihren Entscheid zu überdenken. Beeindruckt sei sie insbesondere vom Enthusiasmus, den gerade die jüngeren Spielerinnen ins Team gebracht hätten. «Ich überlege mir auch, was der nächste Schritt vorwärts sein könnte – das ist verlockend.»
«Nicht verhandelbar»
Für eine Vertragsverlängerung stellt die 65-Jährige aber eine zentrale Bedingung: Ihre bisher auf Mandatsbasis arbeitenden Assistenzkräfte, namentlich ihre Landsleute Anders Johansson und Lilie Persson, müssten vom Verband angestellt werden.
«Der Staff ist so wichtig. Wir müssen bei den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, einen Schritt vorwärts machen. Das ist nicht verhandelbar. Wenn wir mehr Zeit miteinander erhalten, werden wir in allen Bereichen ein neues Niveau erreichen», begründete Sundhage ihre Forderung.
Demnächst würden die Personen in ihrem Team nun einen Bericht zur Zeit seit Januar 2024 erstellen. «Es ist sehr wichtig, ein Feedback zu geben. Es gibt gewisse Dinge, die wir besser machen könnten. Je nachdem, wie die Lösungen aussehen, sehe ich eine Möglichkeit weiterzumachen.»
Hype und Umgang mit Kritik
Sundhage äusserte sich zudem optimistisch über die positiven Auswirkungen der Heim-EURO auf den Frauenfussball. «Schon bei der schwedischen Heim-EM 2013 gab es einen Hype, die Spielerinnen wurden bekannt. Aber das war vor über zehn Jahren. Wir haben seither viel gelernt. Ich denke, die Ausgangslage für die Schweiz ist besser als jene damals in Schweden.»
Zur Kritik, die zwischenzeitlich auf sie eingeprasselt ist – etwa zur Überbelastung im Training – meinte Sundhage rückblickend selbstbewusst: «Ich muss mich nicht verteidigen, sondern erklären. Wir haben das ganze Bild, die Kritiker nicht.» Sie habe Vertrauen in die Trainingspläne der Athletikcoaches. Sundhage sieht in der Kritik aber auch etwas Positives: «Ich bin froh, wenn die Menschen eine Meinung haben. Denn das heisst, das Thema bedeutet ihnen etwas.»