Lange war Frauen in der Schweiz das Fussballspielen untersagt. Erst 1970 wurde eine eigene Liga gegründet, im selben Jahr fand das erste (inoffizielle) Länderspiel statt. In Schaffhausen empfingen die Schweizerinnen das österreichische Nationalteam.
«Ich war sehr stolz auf diesen Moment», erinnert sich die damals 18-jährige Cathy Moser. «Es waren viele Leute da, die Nationalhymne wurde abgespielt, es war ein Erlebnis.» Das Schweizer Fernsehen berichtete von 2000 Fans, welche den Auftritt der «Nationalfrauschaft» mitverfolgten.
Mit zwei Italien-Söldnerinnen
Und es war ein grosser Auftritt: Mit 9:0 fegten die Schweizerinnen die Nachbarinnen vom Feld. «Wir waren sehr dominant und hatten gute Spielerinnen», erzählt Moser. Die Waadtländerin spielte damals ebenso wie Teamkollegin Madeleine Boll in Italien.
«Die Fans feuerten uns mit ‹Hopp Schwiiz!› oder ‹Mach das Tor!› an, es war eine schöne Ambiance», sagt Moser.
Seltsame Trikotfarbe
Der ärgerlichste Aspekt aus Sicht der damaligen Nationalspielerinnen war das Trikot, das sie tragen mussten. «Es waren gelbe Leibchen, das Schweizer Kreuz mussten sie uns erst noch draufnähen, ich habe mich etwas geschämt», sagt Moser.
Teamkollegin Trudi Streit ergänzt: «Sie waren senfgelb und sehr gross, wohl Grösse L oder noch grösser. Wir mussten viel Stoff in die Hosen stopfen – furchtbar.» Immerhin: Es sollte das einzige Frauen-Länderspiel in senfgelben Trikots bleiben.