Als die Schweiz von den USA für ein Testspiel angefragt wurde, war die Vorfreude und auch die Genugtuung gross. Auch war es die Bestätigung, dass die Frauen-Nati auf dem richtigen Weg war. Warum sonst sollte eine der weltbesten Nationalauswahlen anklopfen?
Fanmärsche und Polizei-Eskort
Am 20. August 2014 war es dann so weit: Vor über 10'000 Zuschauerinnen und Zuschauer massen sich die Schweizerinnen, damals noch unter Trainerin Martina Voss-Tecklenburg, in Cary/North Carolina mit dem damals noch zweifachen (inzwischen vierfachen) Weltmeister USA.
Einen solchen Trubel rund um ein Frauenfussball-Spiel hatten die Schweizer Spielerinnen zuvor nicht gekannt. Weil die Strassen voller Fans waren, wurde das Team von der Polizei zum Stadion eskortiert. «Es war ein riesiger Event und es herrschte eine super Stimmung», erinnert sich die damalige Spielerin Martina Moser. «Ich dachte mir: ‹Wow, was geht denn hier ab?›», fügt die heutige SRF-Expertin an.
Im Spiel selbst haben die Schweizerinnen dann nicht allzu viel zu bestellen. Die mit diversen Stars wie Hope Solo, Megan Rapinoe oder Abby Wambach gespickte US-Auswahl gewinnt erwartungsgemäss deutlich mit 4:1. «Es war schon ein grosser Unterschied auszumachen zwischen ihnen und uns, auch physisch», so Fabienne Humm, welche zwischen 2012 und 2023 in 80 Partien für die Nati auflief.
Im Jahr darauf reiste die Schweiz erneut nach Nordamerika. Dieses Mal aber nicht für ein Testspiel, sondern für die erstmalige Teilnahme an einer WM-Endrunde in Kanada.