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Serie «Meilensteine» – Teil 6 Rekordsieg und «Bumm-Bumm-Humm»: Nati brilliert an der WM 2015

An der WM 2015 spielt sich die Schweiz mit einem 10:1 gegen Ecuador auf die Frauenfussball-Landkarte.

Schon die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada hatte mit einem 9:0 gegen Serbien verheissungsvoll begonnen. Es sollten 1 Remis und 8 weitere Siege folgen – darunter ein 11:0 gegen Malta, nie gewann die Schweiz höher. Mit 28 von 30 möglichen Punkten reiste die Equipe von Martina Voss-Tecklenburg an ihr erstes Turnier.

Nach einem ärgerlichen 0:1 gegen die Titelverteidigerinnen aus Japan zum WM-Auftakt erlebte die Schweiz gegen Ecuador (ebenfalls ein WM-Neuling) einen Tag für die Geschichtsbücher:

  • In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit schwingt sich Eseosa Aigbogun mit dem 2:0 zur ersten Schweizer Endrunden-Torschützin auf (das 1:0 war ein Eigentor).
  • Das 10:1 ist bis heute der höchste Nati-Sieg an einer Endrunde, überhaupt gab es an einer Frauen-WM erst 3 Mal deutlichere Ergebnisse.
  • Fabienne Humm erzielt in der 2. Halbzeit innerhalb von 5 Minuten einen lupenreinen Hattrick – noch heute WM-Rekord. Die Zürcherin traf mit links, mit rechts und mit dem Kopf.

Die Erinnerungen an jenen Meilenstein sind auch heute noch frisch. «Ich bin extrem stolz und werde immer wieder darauf angesprochen. Man ist als Fabienne Humm, die nur in der Schweiz gespielt hat, in den Geschichtsbüchern. Das ist ein Ereignis, das für immer bleibt», so die mittlerweile zurückgetretene Stürmerin.

Frauen-Fussballteam in rotem Trikot im Kreis auf dem Spielfeld.
Legende: Eine verschworene Einheit Aus der damaligen Startelf ist an der Heim-EM 2025 mit Noelle Maritz, Ana-Maria Crnogorcevic und Lia Wälti noch immer ein Trio dabei. KEYSTONE/Cal Sport Media/SYDNEY LOW

Zwar gingen danach die Partien gegen Kamerun (1:2) und im Achtelfinal gegen die Gastgeberinnen aus Kanada (0:1) knapp verloren. Doch bereits die Qualifikation für die WM und das Startspiel gegen Japan, der erste Schweizer Auftritt auf der internationalen Bühne, waren wichtige Schritte zur heutigen Bedeutung des Schweizer Frauenfussballs gewesen. Humm erinnert sich: «Wir waren mit der Schweiz auf der grossen Bühne angekommen und wollten zeigen, was wir können.» Man habe damit vielen Mädchen zeigen können, dass Frauenfussball cool sei und man eine Karriere anstreben könne.

Gleichzeitig seien mit dem Erfolg in Kanada auch die Ambitionen gestiegen, sagt die damalige Rekord-Nationalspielerin und heutige SRF-Expertin Martina Moser: «Jetzt muss es so weitergehen – jetzt wollen wir an eine EM», habe es danach geheissen. Mit Erfolg: Ausser der WM 2019, für die man sich nicht qualifizieren konnte, hat die Schweiz seit der WM in Kanada sämtliche Turniere bestreiten können. Etwas, das noch vor 10 Jahren unmöglich schien.

SRF zwei, «Sportpanorama», 29.06.2025, 18:00 Uhr ; 

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