Eigentlich wäre das Schweizer Frauen-Nationalteam für die Reise vorgesehen. Doch weil viele der Spielerinnen von ihren Arbeitgebern keine Freigabe erhielten, kamen die Seebacherinnen 1978 zum Handkuss.
Am anderen Ende der Welt organisierte Taiwan ein internationales Turnier. Der Sportverein Seebach, damals zwar eines der stärksten Teams der Schweiz, reiste als reines Amateurteam an. In der Heimat fuhren die Spielerinnen jeweils mit ihren Privatautos an Auswärtsspiele, die Fussballschuhe bezahlten sie selbst.
Starkes Abschneiden und mildes Essen
«An guten Tagen schauten 30 bis 50 Personen unsere Spiele», blickt die ehemalige Nationalspielerin Trudy Streit zurück. «Dann kommst du nichts ahnend nach Taiwan und plötzlich sind da 34'000 Fans. Das war sehr, sehr eindrücklich.»
Die hohen Reisekosten wurden von den Organisatoren übernommen. Die Seebacherinnen überzeugten und schafften es in der Endabrechnung auf den starken 4. Platz. Doch das Sportliche war für die meisten Spielerinnen nebensächlich.
Viel mehr beeindruckten Land und Leute. Im asiatischen Inselstaat habe man viel Rücksicht genommen auf die Schweizerinnen. So meint Streit: «Ich habe das Essen sehr genossen, sie haben es nämlich extra nicht so scharf gemacht.»