Zum Inhalt springen

Viertelfinal SUI – ESP Erinnerungen an 1954 und 2010: Hoffen auf neues «Wunder von Bern»

Vor dem Viertelfinal der Women's EURO 2025 gegen Spanien tönt Pia Sundhage einen Systemwechsel an. Und beschwört Geister der Vergangenheit herauf.

Daran, dass dem Schweizer Frauen-Nationalteam eines der grössten Spiele in der Geschichte bevorsteht, liess auch die Medienkonferenz keinen Zweifel. Satte 27 Minuten stellten sich Pia Sundhage und Noelle Maritz den Fragen rund um das Viertelfinal-Duell mit Spanien am Freitag.

Für die mit nicht wenigen Titeln dekorierte Sundhage sei der Match «die grösste Challenge». Gleichzeitig sei es aber auch «der Moment», um Geschichte zu schreiben und nach 71 Jahren wieder ein «Wunder von Bern» zu vollbringen. Die Aufgabe ist denkbar kompliziert. Wie an der WM vor zwei Jahren wartet in der 1. Runde der K.o.-Phase mit den Ibererinnen der wohl schwerstmögliche Gegner.

Live-Hinweis

Box aufklappen Box zuklappen

Ab 20:10 Uhr stimmen wir Sie auf SRF zwei auf den Viertelfinal der Schweiz gegen Spanien ein. Um 21 Uhr ist Anpfiff.

Systemwechsel und viele andere Fragezeichen

Welchen Plan hat die Nati? Auf die Frage, ob der Zeitpunkt für einen Systemwechsel ideal sei, meinte Sundhage kryptisch: «Correct, watch out.» Man darf gespannt sein: Schraubt sie an der defensiven Fünferkette? Rutscht Ex-Barcelona-Spielerin Ana-Maria Crnogorcevic in die Start-Elf? Wird Iman Beney offensiver aufgestellt?

Denkbar ist zudem, dass die Schweiz mit nur einer Sturmspitze agiert. Dann hätte wohl Sydney Schertenleib die besten Karten. Das Barcelona-Talent sagte vor wenigen Tagen schmunzelnd: «Die Spanierinnen haben auch Schwächen, die verrate ich aber nur meinen Mitspielerinnen.»

Ansonsten wurden kaum Aussagen taktischer Natur gefällt. Viel mehr appellierte Sundhage an den Zusammenhalt ihrer Equipe. Spanien verfüge über «phänomenale Spielerinnen, wir haben aber ein Team». Verteidigerin Maritz führte aus, worauf es ihrer Meinung nach ankommt: «Wir müssen über den Kampf kommen, kompakt stehen, die Räume zumachen.»

Djourou erinnerte an 2010

Zudem wurde nach 1954 («Wunder von Bern») auch der Geist von 2010 heraufbeschworen. Damals hatte die Männer-Nati Spanien an der WM in Südafrika sensationell und trotz drückender Unterlegenheit niedergerungen. Maritz erzählte: «Johan Djourou hat ein paar inspirierende Worte dazu gesagt. Ich hatte Gänsehaut beim Ansehen dieser Bilder.» Der heutige Sportliche Koordinator hatte den Exploit damals wegen einer Knieverletzung verpasst.

Spanische Top-Torjägerin wieder fit

Sundhage und Maritz ist bewusst, dass die Schweiz einen Sahnetag einziehen und auf den Willen aller Fussballgötter hoffen muss. Roberto Quintana Diez, Journalist bei TVE Spain, attestiert den Schweizerinnen eine Chance von 25 Prozent – nicht zuletzt wegen der Heimfans: «Wenn es in der zweiten Halbzeit unentschieden steht, hat die Schweiz Chancen.»

Entwarnung gab Quintana Diez zu Top-Stürmerin Esther Gonzalez. Die vierfache Torschützin, die am Mittwoch das Training angeschlagen hatte abbrechen müssen, habe wieder voll mittrainiert.

Es spricht also nahezu alles gegen die Schweiz. Oder anders gesagt: Es ist angerichtet für das neue «Wunder von Bern».

Mögliche Aufstellungen

Spanien: Nanclares; Batlle, Paredes, Aleixandri, Carmona; Lopez, Guijarro, Putellas; Caldentey, Gonzalez, Pina.

Schweiz: Peng; Calligaris, Stierli, Maritz; Beney, Wälti, Reuteler, Vallotto, Riesen; Xhemaili, Schertenleib.

UEFA Women's EURO 2025

SRF zwei, Sportlive, 10.7.2025, 21 Uhr

Meistgelesene Artikel