In den ersten beiden Schweizer Gruppenspielen der Women's EURO 2025 sind die grossen Überraschungen ausgeblieben. Dass in zwei engen Partien jeweils Details entscheiden würden, war absehbar. Schliesslich hatte man sich kurz zuvor schon in der Nations League jeweils doppelt gemessen.
Bei Finnland, «Finalgegner» im Kampf um den erstmaligen Viertelfinal-Einzug an einer Frauen-EM, ist der Fall ein anderer. Letztmals traf man in einem Testspiel vor über 6 Jahren aufeinander. An jenem Aprilabend 2019 parierte Gaëlle Thalmann einen Penalty. Die Schweiz ihrerseits hatte zwei Aluminiumtreffer, einen davon durch Géraldine Reuteler, die bislang ein exzellentes Turnier absolviert.
Crnogorcevic will von einem Unentschieden nichts wissen
Es resultierte letztlich eine Nullnummer – diese würde die Schweiz am Donnerstag wohl nehmen, genügt doch ein Remis zum Weiterkommen. Dem widerspricht Ana-Maria Crnogorcevic einen Tag vor dem kapitalen Spiel: «Ich persönlich will gewinnen, von einem Unentschieden will ich gar nichts wissen.» Ihr Puzzle zum Erfolg: «Die erste Hälfte des Norwegen-Spiels und die zweite Hälfte des Island-Spiels nehmen.»
Die Rekord-Nationalspielerin hofft auf einen Startelf-Einsatz, bei der Position ist sie nicht wählerisch, sie sei ohnehin schon so gut wie überall zum Einsatz gekommen. Im letzten Direktduell mit «Suomi» lief sie noch als Mittelstürmerin auf. Nicht ausgeschlossen, dass Crnogorcevic am Donnerstag die am Fuss angeschlagene Nadine Riesen aussen in der Fünferkette vertritt und zu ihrem 172. Länderspiel-Einsatz kommt.
Vor den Finninnen warnt die 34-Jährige: «Ich glaube, wir treffen morgen auf den stärksten Gegner. Es wird schwierig, aber wir wollen es durchziehen.» Eine Überfigur gebe es in der Equipe der Finninnen keine, das Team selbst sei der Star.
Gleiches System, andere Rollen
Pia Sundhage liess sich nicht in die Karten blicken, ob sie in der Aufstellung Wechsel vornehmen wird. Sie meinte vielsagend: «Vielleicht wird es ein anderes Lineup sein, aber ihr werdet das Schweizer Nationalteam wiedererkennen.» Dass Finnland eine derart starke EURO spielt, überrasche sie nicht, «wir haben unsere Hausaufgaben gemacht».
An der Medienkonferenz wurde Sundhage zudem zum System befragt: Fünfer- oder Viererkette? Sie wolle taktisch auf Bewährtes setzen, kündigte aber doch Änderungen an: «Das System wird wohl das Gleiche sein, die Rollen der einzelnen Spielerinnen aber andere sein.»