In den Eishockey-Playoffs wird oft der Begriff des «kurzen Gedächtnis» bemüht. Die Eigenschaft also, das Vergangene sofort zu vergessen und sich auf das nächste Spiel zu fokussieren. Diese Fähigkeit wünscht man auch den Schweizer Nati-Spielerinnen vor dem EURO-Viertelfinal gegen Spanien. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit offenbart nämlich gleich mehrere Kanterniederlagen:
31.10.2023, Nations League in Zürich: 1:7
Im letzten Duell mit Spanien im Rahmen der Nations League ist die Schweiz absolut chancenlos. Nach 4 Minuten heisst es 0:1, nach gut einer Stunde steht es 0:4. Immerhin gelingt Alayah Pilgrim in der 69. Minute das Ehrentor. Danach treffen die Spanierinnen noch 3 Mal.
26.09.2023, Nations League in Cordoba: 0:5
Auch in Cordoba steht es nach rund einer Stunde 4:0 für Spanien. Die frisch gebackenen Weltmeisterinnen sind abermals eine Nummer zu gross für die Schweiz, die gleichwohl zu ein paar vielversprechenden Chancen kommt. Einen rabenschwarzen Abend erwischt Keeperin Elvira Herzog, die 3 Tore auf ihre Kappe nehmen muss.
05.08.2023, WM-Achtelfinal in Auckland (NZL): 1:5
Mit den Resultaten 2:0, 0:0 und 0:0 spielt sich die Schweiz in den WM-Achtelfinal und Goalie Gaëlle Thalmann muss dabei kein einziges Mal hinter sich greifen. Das ändert sich gegen Spanien. Auch in diesem Spiel trifft «La Roja» bis zur Stunden-Marke 4 Mal. Das zwischenzeitliche 1:1 für die Schweiz ist ein haarsträubendes Eigentor der Spanierinnen.
06.03.2019, Algarve-Cup in Albufeira (POR): 0:2
Im Gegensatz zu den 3 Duellen 2023 treffen sich die beiden Teams an der Algarveküste bloss im Rahmen eines Vorbereitungsturniers. Goalie Thalmann spielt gross auf und vereitelt zahlreiche Chancen. Für Spanien trifft Jennifer Hermoso (21.), das 2:0 ist ein Schweizer Eigentor von Melanie Müller (63.).
Den letzten Sieg gab es 2012 in Aarau
Was bei den jüngsten 4 Niederlagen nachdenklich stimmt, ist der Resultate-Trend. Verlor man 2019 mit nur 2 Toren Unterschied, waren es 2023 der Reihe nach 4, 5 und zuletzt 6 Tore Differenz. Gleichwohl ist die Hoffnung berechtigt, dass die Schweizerinnen am Freitag in Bern mit den Heim-Fans im Rücken dem grossen Favoriten besser Paroli bieten können als zuletzt. Die Nati reitet auf einer Euphoriewelle und geht mit Selbstvertrauen ins Spiel.
Der letzte Sieg gegen Spanien datiert übrigens vom 16. Juni 2012. Damals feierte die Schweiz in Aarau im Rahmen der EM-Quali einen 4:3-Erfolg. Von der jetzigen EURO-Equipe waren vor 13 Jahren schon Ana-Maria Crnogorcevic (Torschützin zum 2:2) und Lia Wälti (in der Innenverteidigung) Teil des Teams.