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Women's EURO: Vor dem Auftakt Stierli vor Jubiläum: 50. Nati-Spiel? Lässt sie kalt

Der Nati droht in der Defensive ein Personalproblem. Auf Julia Stierli ist vor ihrem Jubiläum jedoch Verlass.

Zwei Tage vor dem EM-Auftakt plagen die Schweizer Defensive Personalsorgen. Luana Bühler wurde mit Knieproblemen nach Hause geschickt. Auch Noelle Maritz und Viola Calligaris konnten nur reduziert trainieren.

Als Fels in der Brandung steht einmal mehr Julia Stierli bereit. Die Partie am Mittwoch gegen Norwegen könnte für sie eine ganz besondere werden: Es wäre der 50. Einsatz Stierlis im Nati-Trikot. Welchen Stellenwert hat das für die Freiburg-Legionärin? «Die Zahl bedeutet mir nicht allzu viel», erklärt Stierli. Aber immerhin: «Es ist schön, weil es aufzeigt, wie viel Zeit man hier schon verbringen durfte.»

Rekord? Egal!

Schon an der WM in Neuseeland hatte sie eine Zahl kaltgelassen: 117 gespielte Pässe gegen Norwegen waren Rekord gewesen – Stierli jedoch völlig egal. Überschäumende Emotionen sind nicht ihre Sache. Dass Bühler abreisen musste, schmerzt Stierli dann aber schon: «Für Luana ist es megaschade. Sie ist ein wichtiger Teil gewesen und ist es immer noch.» Nun gelte es, Laia Ballesté möglichst rasch zu integrieren.

Am Mittwoch in Basel dürfte es laut werden. Entsprechend stellte der Staff im Training am Montagmorgen einen Lautsprecher auf, der Stadiongeräusche simulierte. Freilich sei es nicht dasselbe, betont Stierli. Und ohnehin: «Wir freuen uns auf die Atmosphäre.» Gefahr, dass das Heimpublikum eher hemmend wirken könnte, besteht laut der 1,82 m grossen Innenverteidigerin nicht: «Nervosität ist normal und darf auch sein. Meiner Meinung nach braucht es eine gewisse Anspannung. Wenn ich gar nicht nervös bin, mache ich mir eher Sorgen. Darum sträube ich mich nicht gross dagegen.»

Live-Hinweis

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Das Eröffnungsspiel der Schweiz gegen Norwegen in Basel sehen Sie am Mittwoch ab 20:10 Uhr auf SRF 1, Anpfiff ist um 21 Uhr. Schon zuvor gibt es ab 18 Uhr auf SRF zwei das andere Gruppenspiel zwischen Island und Finnland.

Im Radio werden auf SRF 3 die Nati-Spiele durchkommentiert – vom Trio Danja Spichtig, David Lendi und Expertin Vanessa Bürki.

Das Debüt liegt 8 Jahre zurück

Kommt Stierli zum Einsatz – wovon auszugehen ist –, dürfte ihr 50. Einsatz im St. Jakob-Park ohnehin besonders werden. Die 6-fache Meisterin mit dem FC Zürich erinnert sich an ihre Premiere im Schweizer Trikot. In Albanien wurde sie im September 2017 für Noelle Maritz eingewechselt: «Ich spielte in der Nähe von Lara Dickenmann, sie hat mir sehr geholfen.»

Knapp 8 Jahre später ist Stierli in einer Position, in der sie die jüngeren Spielerinnen unterstützt. Sie war schon an der EM in England dabei und eben an der WM in Neuseeland. Nun will man wie vor 2 Jahren die Vorrunde überstehen – was eine EM-Premiere wäre.

Doch dazu braucht es eine defensiv stärkere Leistung als zuletzt. Ob in Vierer- oder Fünferkette ist Stierli egal: «Wir sind einfach froh, haben wir eine taktisch so versierte Trainerin, die uns taktische Flexibilität bringt.» Mit Aggressivität und Kaltschnäuzigkeit soll Norwegen bezwungen werden. Und wenn das gelingt, kann wohl nicht einmal mehr Julia Stierli behaupten, dass ihr Zahlen egal sind.

Women's EURO

SRF zwei, Sportflash, 30.06.2025 20:00 Uhr

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