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Women's EURO: Vor SUI – NOR Vallotto: Nach dem Hitzeschock die forschen Forderungen

Die in Stavanger aufgewachsene Genferin Smilla Vallotto steht vor ihrem Karriere-Highlight. Selbst norwegische Freunde drücken ihr – und der Nati – die Daumen.

Nicht nur gefühlt duelliert sich die Schweizer Frauen-Nati in schöner Regelmässigkeit mit Norwegen. Erst an der WM im Sommer 2023 in Neuseeland in der Vorrunde (0:0), dann zuletzt zweimal in der Nations League (1:2 am 21. Februar und 0:1 am 3. Juni in Sitten). Nun kommt es zum EM-Auftakt am Mittwochabend in Basel zum nächsten Wiedersehen.

Das ändert nichts daran, dass die Affiche eine ganz besondere für Smilla Vallotto ist. Die gebürtige Genferin zog mit ihrer Familie im Alter von 4 Jahren nach Stavanger. In der norwegischen Hafenstadt entdeckte sie die Liebe zum Fussball, schloss sich den nationalen Nachwuchsteams an. Bis sie auf U16-Stufe nicht mehr den Rückhalt der Trainer spürte. Technisch konnte Vallotto problemlos mithalten, doch neben den kräftiger gebauten Mitspielerinnen fiel die Mittelfeldakteurin körperlich ab.

Live-Hinweis

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Das Eröffnungsspiel der Schweiz gegen Norwegen in Basel sehen Sie am Mittwoch ab 20:10 Uhr auf SRF 1, Anpfiff ist um 21 Uhr. Schon zuvor gibt es ab 18 Uhr auf SRF zwei das andere Gruppenspiel zwischen Island und Finnland.

Im Radio gibt es auf SRF 3 regelmässige, längere Einschaltungen von Danja Spichtig und David Lendi zusammen mit Expertin Vanessa Bürki.

Unter Sundhage gesetzt

Es sollte das Glück der Schweiz sein. Ab U19-Stufe wechselte Vallotto zum Schweizerischen Fussball-Verband. Mittlerweile ist sie unter Pia Sundhage unumstrittene Stammspielerin. «Sie gibt vielen jungen Spielerinnen eine Chance, das ist sehr gut für mich, dass sie mir vertraut», schwärmt die mittlerweile 21-Jährige, die längst als belebendes Element im Schweizer Mittelfeld fungiert.

Vallottos bisherige 3 Länderspieltore

In der Nations League stand Vallotto gegen Norwegen jeweils 90 Minuten auf dem Platz. Es setzte knappe Niederlagen ab. Das soll sich im nächsten, dem «bisher grössten Spiel meiner Karriere» ändern, betont Vallotto. In ihrem dann 24. Länderspiel will sie abermals viel Verantwortung übernehmen. Und doch hofft sie natürlich, dass Captain Lia Wälti rechtzeitig fit wird: «Sie macht mein Leben auf dem Feld einfacher. Ich bin optimistisch, dass sie dabei ist.»

Dass wir in der Nations League null Punkte gegen sie geholt haben, war unfair.

Vallotto ist keine Frau der leisen Töne, wie sie auch selbst weiss («Ich habe eine grosse Klappe!», erzählte sie Ende Mai). Dementsprechend forsch fällt ihre Ansage aus: «Wir werden Norwegen zeigen, dass wir besser sind. Dass wir in der Nations League null Punkte gegen sie geholt haben, war unfair. Wir hätten mindestens zwei Remis, wenn nicht gar einen Sieg holen müssen.»

Zwiespältige Gefühle in Vallottos Umfeld? Keineswegs! «Meine Mutter hofft, dass wir gewinnen. Sie mag die Schweiz lieber», erzählt sie freimütig über ihre norwegische Mama. Und nicht nur sie: «Auch alle meine norwegischen Freunde drücken mir die Daumen.» Ihre Fangemeinde wird demnächst noch internationaler, ab kommender Saison wechselt Vallotto vom schwedischen Spitzenklub Hammarby zu Wolfsburg.

In Schweden denken sie, die Schweiz ist nur Berge und Skifahren

Wenngleich das Herz der Filigrantechnikerin für die Schweiz schlägt – ihr Temperaturempfinden ist nordisch geprägt. Im ersten Training im EM-Camp in Thun sei sie regelrecht gestorben, zum Zeitpunkt ihrer Abreise habe das Thermometer in Schweden 18 Grad angezeigt: «Die Leute von ausserhalb denken, die Schweiz ist nur Berge und Skifahren, dabei ist es wirklich heiss.»

Heiss wird es auch am Mittwochabend, meteorologisch, aber auch fussballtechnisch. Und es wird ohne Frage das bisher grösste Spiel der Smilla Vallotto.

Women's EURO

SRF zwei, EURO-Magazin, 1.7.2025 20:10 Uhr

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