Schweden ist mit drei Siegen aus drei Spielen förmlich durch die Gruppenphase gestürmt. 1:0 gegen Dänemark, 3:0 gegen Polen und zum Abschluss ein 4:1 gegen Deutschland – die Nordeuropäerinnen haben ihre Titelambitionen eindrücklich unter Beweis gestellt.
Am Donnerstagabend bittet England im Viertelfinal im Zürcher Letzigrund zum Tanz. Es dürfte ein Duell auf Messers Schneide werden, zumal sich auch die «Three Lionesses» in exzellenter Form befinden. Nach der Startniederlage gegen Frankreich ballerten die Engländerinnen zuerst die Niederlande (4:0) und dann Wales (6:1) aus dem Stadion.
Zweimal als beste Spielerin ausgezeichnet
Im Fokus beim schwedischen Team dürfte einmal mehr Johanna Rytting Kaneryd stehen. Die 28-Jährige brillierte in der Vorrunde – gegen Dänemark und Polen wurde sie zur besten Spielerin ausgezeichnet. Neben ihren technischen Fähigkeiten besticht Kaneryd auf dem rechten Flügel durch ihre Geschwindigkeit und Präzision. Nicht umsonst wurde die Chelsea-Söldnerin zu Schwedens Fussballerin des Jahres 2024 gekrönt.
«Bei früheren Turnieren waren wir stets gut unterwegs, aber wir haben es nie ganz geschafft», sagte Kaneryd nach dem beeindruckenden 4:1-Erfolg über Deutschland. Bei der WM 2023 war im Halbfinal gegen die späteren Champions Spanien Endstation – immerhin schaute danach dank eines Siegs gegen Australien Bronze heraus.
«Dieses Jahr ist einfach etwas anders»
Doch das ist Schnee von gestern. Kaneryd ist zuversichtlich, was den weiteren Turnierverlauf in der Schweiz betrifft: «Ich habe ein wirklich gutes Gefühl, und man sieht das auch an der Equipe – dieses Jahr ist einfach etwas anders.»
Noch drei Siege fehlen zum ersten schwedischen EM-Titel seit 1984 – der Weg bis dahin dürfte steinig werden. Aber Kaneryd weiss, wie man Trophäen gewinnt. Alleine in der abgelaufenen Saison bejubelte sie mit den «Blues» das nationale Triple aus FA Women's Cup, Women's League Cup und Women's Super League.