Es ist im Fussball kaum mehr wegzudenken, eine absolute Selbstverständlichkeit: das Penaltyschiessen. Dabei gibt es die Entscheidung vom Punkt noch gar nicht so lange. Erst vor 50 Jahren wurde die Kurzentscheidung in K.o.-Spielen offiziell ins Regelwerk aufgenommen.
Wer das Elfmeterschiessen aber erfunden hat, darüber wird bis heute gestritten. Auf nationaler Ebene wurde zumindest schon früher mit dieser Form der Spielentscheidung experimentiert. So gab es sie zum Beispiel im jugoslawischen Cup bereits ab 1952.
Doch was war vor dem Penaltyschiessen? Um einen Sieger in einem Cup- oder Entscheidungsspiel bei einem Unentschieden zu ermitteln, wurde die Partie verlängert, wiederholt oder es wurde sogar per Münzwurf ein Sieger bestimmt. Kopf oder Zahl entschied über Sieg oder Niederlage – eine Lotterie ad absurdum.
Denkwürdige Penaltyschiessen
Seit der Einführung der Entscheidung vom Punkt kamen die Zuschauer in den Genuss so einiger denkwürdiger Elfmeterschiessen. Das erste grosse Turnier, das per Penaltyschiessen entschieden wurde, war der EM-Final 1976. Bei der «Nacht von Belgrad» feierte die Tschechoslowakei nach einem Sieg über Deutschland den EM-Titel.
Baggio als tragische Figur
Ebenfalls erst im Penaltyschiessen wurde der WM-Final 1994 entschieden. Nachdem Roberto Baggio Italien fast im Alleingang mit 5 Toren in den Final gegen Brasilien gebracht hatte, verschoss er den letzten Elfmeter und wurde zur tragischen Figur der WM.
Der bekannteste Fehlschütze der Schweiz ist wohl Marco Streller mit seinem Fehlschuss an der WM 2006 in Deutschland im Achtelfinal gegen die Ukraine. Vor allem sein nervöses Zucken mit der Zunge hat sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt.
So bleibt mit Blick auf die letzten 50 Jahre festzuhalten: Das Penaltyschiessen ist zwar gerechter als ein Münzenwurf, eine Lotterie bleibt es aber dennoch.