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Reaktionen zu Italiens Out «Lebewohl Alles» und «Niedrigstes Niveau aller Zeiten!»

Italien ist nach dem Out in den WM-Playoffs im Schockzustand. Hier geht's zu den Reaktionen der Protagonisten und Medien.

Seit 1960 war es erst dreimal vorgekommen, dass ein amtierender Europameister die darauffolgende WM verpasst: Die Tschechoslowakei (1976/1978), Dänemark (1992/1994) und Griechenland (2004/2006). Mit Italien gesellt sich nun ein 4. Team zu diesen nicht gerade ruhmreichen Zirkel.

Was im Fall von Italien noch schwerer wiegt: Die «Squadra Azzurra» hat bereits die WM 2018 in Russland verpasst. 2014 und 2010 waren die Italiener zudem jeweils in der Vorrunde ausgeschieden, das letzte K.o.-Spiel bei einer WM bestritten sie 2006 in Deutschland, wo sie dann auch den Titel gewannen.

Selbstredend war die Enttäuschung gross bei den Italienern nach dem blamablen Scheitern an Nordmazedonien in den WM-Playoffs.

Die Stimmen der Protagonisten:

  • Trainer Roberto Mancini : «Im vergangenen Sommer hatte ich mit der Mannschaft das schönste Erlebnis, heute ist es für mich die grösste Enttäuschung.»
  • Routinier Giorgio Chiellini: «Wir haben seit September Fehler gemacht, und dafür haben wir jetzt bezahlt. Wir sind am Boden zerstört. Es ist eine Riesenenttäuschung. Wir haben gut gespielt, aber wir haben das Tor nicht gemacht.»
  • Mittelfeldspieler Jorginho: «Es ist schwer zu erklären, was passiert ist. Es tut so weh. Ich bin ehrlich, ich bin immer noch ungläubig.»
  • Verbandschef Gabriele Gravina: «Ich bin verbittert und es tut mir für die Fans leid. Dieses Aus, das in dieser Form wirklich unvorhersehbar war, schmerzt. Wir brauchen Energie, um wieder in Gang zu kommen, und ich bin bereit, sie zur Verfügung zu stellen.»
Grenzenlose Enttäuschung bei den Italienern nach dem Out in den WM-Playoffs.
Legende: Der Gang in eine düstere Zukunft? Grenzenlose Enttäuschung bei den Italienern nach dem Out in den WM-Playoffs. imago images/AFLOSPORT

Trotz des Misserfolgs will der Verband an Trainer Mancini festhalten. «Ich wünsche mir, dass Mancini bei uns bleibt. Wir haben uns für ein Projekt verpflichtet», sagte Verbandschef Gravina gegenüber RAI . Auch Captain Chiellini sprach sich für den Trainer aus: «Wir müssen uns jetzt aufrichten und ich hoffe, dass Mancini bleibt.» Mancini selbst hat seine Zukunft unmittelbar nach dem Spiel offen gelassen.

Auch im Blätterwald sorgte das Aus von Italien für Reaktionen. Wenig verwunderlich ging die einheimische Presse hart mit ihrem Team ins Gericht.

Die Pressestimmen:

  • Gazzetta dello Sport:   «Desaster Italien, Mazedonien-Spott in der 92. Minute: Wir sind wieder raus aus der WM.... Lebewohl WM, Lebewohl EM, Lebewohl Alles. Auch wenn das nicht die Apokalypse ist, fühlt es sich so an und tut weh.»
  • Corriere della Sera: «Die Nationalmannschaft nicht bei der Weltmeisterschaft, der italienische Fussball erreicht sein niedrigstes Niveau aller Zeiten.»
  • Corriere dello Sport : «In der Hölle. Wir sind diabolisch raus aus der WM, schon wieder. Kein Katar. Kein gar nichts. Es klingt wie ein Scherz, ist aber keiner. Jetzt lernen wir wieder die Hölle kennen.»
  • La Repubblica: «Reise Wembley-Palermo ohne Rückfahrt. Eine schlimmere Enttäuschung als Schweden.»
  • Tuttosport: «Nooooooooo! Das ist ein fussballerisches Desaster von biblischen Ausmassen und wird tiefe Spuren hinterlassen. In acht Monaten ist Italien von den Altären in die grösste Armut geschlittert.»
  • AS (Spanien):   «Eine historische Katastrophe»

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 25.03.22, 06:15 Uhr ; 

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