Normalerweise hält sich Murat Yakin vor einem Spiel bedeckt, was die Aufstellung betrifft. Am Sonntagabend ist es anders. Der Nationaltrainer, der am 15. September 51 Jahre alt wird, sagte anlässlich der Medienkonferenz, dass er keinen Grund für Wechsel sehe.
Nach dem 4:0 gegen den Kosovo am Freitag, als alle Tore in der 1. Halbzeit fielen, wäre dies allerdings auch überraschend gewesen. Schliesslich ist es für die Schweiz das zweite Heimspiel in Folge und die Spieler konnten sich ohne Reisestress voll auf die Regeneration fokussieren.
Die einzige Frage ist, ob Ricardo Rodriguez rechtzeitig wieder fit wird. Der Linksverteidiger wurde am Freitag in der Halbzeit ausgewechselt. Offenbar hatte der Spieler selbst für ein Weiterspielen plädiert, während der Trainer angesichts der klaren Pausenführung lieber Vorsicht walten liess. «Er fühlt sich seit gestern wieder okay und bestreitet heute ein Probetraining», sagte Yakin. Er mache sich keine Sorgen, Alternativen gebe es genug.
Weiterhin kein Platz für Zakaria
Während sich die Stammspieler über den Vertrauensbeweis freuen dürften, müssen sich die anderen weiter mit ihrer Ersatzrolle abfinden. Dies betrifft unter anderen Denis Zakaria, der bei der AS Monaco als Captain und Leistungsträger eine wichtige Rolle einnimmt, im Nationalteam aber seit Jahren hinter Granit Xhaka und Remo Freuler zurücksteht. Zuletzt kam auch noch Pech mit Verletzungen hinzu.
Es ist eine Situation, die auch Yakin beschäftigt. «Ich zerbreche mir den Kopf», sagte der Nationaltrainer. «Er ist ein wichtiger Spieler für uns, aber im aktuellen System kommt er nicht an Granit und Remo vorbei. Ich habe mit ihm besprochen, dass ich derzeit nicht wechseln möchte, und er hat das akzeptiert.»
Weniger Fans, gleiches Ziel
Zakaria wird wie andere bereitstehen, falls er während der Partie gegen Slowenien gebraucht wird. Für diese Begegnung wurden bis Sonntagabend erst 10'200 Tickets verkauft. Der Umstand, dass die Partie an einem Montag um 20:45 Uhr stattfindet, scheint in Kombination mit den eher hohen Eintrittspreisen viele Fans abzuschrecken.
Obwohl die Kulisse deshalb wohl eine andere sein wird als vor vollem Haus am Freitag gegen den Kosovo, ist das Ziel dasselbe: 3 Punkte. Gegen Slowenien geht es für die Nati darum, sich vor den beiden schwierigen Auswärtsaufgaben im Oktober eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Mit einem weiteren Sieg hätte sie 5 Punkte Vorsprung auf Slowenien (Auswärtsspiel am 13. Oktober) und mindestens 2 auf Schweden (10. Oktober). Der wohl härteste Konkurrent um den Gruppensieg trifft zeitgleich in Pristina auf Kosovo.
Die möglichen Aufstellungen:
Schweiz: Kobel; Widmer, Elvedi, Akanji, Rodriguez; Xhaka, Freuler; Vargas, Rieder, Ndoye; Embolo.
Slowenien: Oblak; Karnicnik, Drkusic, Bijol, Janza; Stojanovic, Cerin, Elsnik, Lovric; Vipotnik, Sesko.