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Buffon
Legende: Ein Grosser sagt «Arrivederci» Gianluigi Buffon. Keystone

WM-Qualifikation Nach 175 Spielen: Buffons Barrage-Kreis schliesst sich

Der WM-Zug fährt ohne Italien nach Russland ab. Damit endet auch die Nationalmannschaftskarriere einer Torwart-Legende.

«Die WM in Russland findet ohne Italien statt.» Ein Satz, der laut ausgesprochen beim Fussballfan ein befremdliches Gefühl hinterlässt. Wenn im Sommer 2018 in Russland der Beste ausgespielt wird, fehlt die einstige Grossmacht. Und mit ihr einer der grössten Goalies aller Zeiten.

20 Jahre – und plötzlich ist es vorbei

Es ist der 29. Oktober 1997. Weil Italien in der Gruppe hinter England landet, muss die Qualifikation für die WM in Frankreich via Barrage bewerkstelligt werden. Das Hinspiel in Moskau: Es steht 0:0 als sich Italiens Keeper Gianluca Pagliuca nach einer halben Stunde verletzt. Für ihn muss ein gewisser Gianluigi Buffon, 19-jährig, eingewechselt werden. Die Partie endet 1:1. Dass Buffon bei seiner Premiere keine weisse Weste wahrt, liegt an Fabio Cannavaro, der ins eigene Tor trifft.

20 Jahre und rund 2 Wochen später: Buffon, mittlerweile Weltmeister, Uefa-Pokalsieger, 8-facher Meister Italiens, sagt unter Tränen: «Ich bin traurig, dass meine Nationalmannschaftskarriere so endet.» Das 0:0 gegen Schweden ist zu wenig. An «Gigi» hat es nicht gelegen: Er hat seinen Kasten rein gehalten: zum 63. und letzten Mal im 175. Länderspiel.

Der nagende Zahn der Zeit

Ziele hat Buffon noch immer: Nicht mehr mit der «Squadra Azzurra». Doch auf Klubebene fehlt ihm noch die endgültige Krönung: Der «Henkelpott» der Champions League. Diese Chance bietet sich ihm wohl in dieser Saison zum letzten Mal.

Denn die Zeit ging auch am 39-Jährigen nicht spurlos vorbei. Leichte Aussetzer mehrten sich zuletzt. Doch wusste Buffon diese problemlos zu kaschieren: mit Glanzparaden und Charisma, wie sie derzeit bei keinem anderen Keeper zu finden sind.

Sendebezug: Abendbulletin, Radio SRF 1, 13.11.17, 22:05

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