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Gold fehlt dem Bündner noch Cologna und der verflixte Fünfziger

Am Samstag steht für Dario Cologna das vielleicht letzte Olympia-Rennen seiner Karriere an. Über 50 km kämpft er gegen einen Fluch.

Der Rückblick

Vier Olympia-Goldmedaillen hat Dario Cologna bereits in seiner Sammlung. Über 50 km ging der Münstertaler an Winterspielen bisher aber zweimal leer aus. In Vancouver stürzte er in aussichtsreicher Position in der Zielkurve. Vier Jahre später in Sotschi kam er 1,5 km vor dem Ziel ebenfalls zu Fall und hatte anschliessend einen Skibruch zu beklagen.

«Es ist schon etwas die verflixte Disziplin, die verflixte Distanz. Er hat sicher noch eine Rechnung offen», sagt SRF-Experte Adriano Iseppi. Gestürzt war Cologna auch 2013 an der WM in Val di Fiemme. Danach sicherte er sich aber noch die Silbermedaille.

Die Strecke

Mit dem Parcours ist Cologna mittlerweile gut vertraut. Abgesehen von einer kleinen Zusatzschlaufe ist es die gleiche Strecke, welche die Athleten bereits im Skiathlon sowie über 15 km absolviert haben. Das Auf und Ab spielt potenziellen Ausreissern in die Karten. Aufgegangene Lücken zu schliessen ist durch das coupierte Gelände hingegen schwierig.

Die Konkurrenz

Mit Johannes Kläbo, der in Pyeongchang bereits 3 Mal Gold eingeheimst hat, verzichtet einer der grossen Namen auf das letzte Rennen. Iseppi bezweifelt allerdings, dass der Norweger ganz vorne hätte mitlaufen können. «Ich denke nicht, dass er reif gewesen wäre für diese Aufgabe. Ein Fünfziger braucht doch viel Erfahrung», sagt er.

Vielmehr sei mit dem Kasachen Alexej Poltoranin oder dem Finnen Iivo Niskanen zu rechnen, zwei Klassisch-Spezialisten. «Aber auch die Norweger werden sehr stark sein», so Iseppi.

Die Teamarbeit

Auch dank der geschickten Zusammenarbeit waren die Norweger im Skiathlon eine Macht. Im Fünfziger dürften diese taktischen Spielchen weniger eine Rolle spielen. «Ein bisschen Taktieren wird schon möglich sein, aber es ist kein Velorennen. Im Langlauf läuft jeder für sich, Dario muss sein eigenes Rennen laufen», sagt Iseppi.

Ein wichtiger Faktor könnte am Samstag auch das Material sein. Durch den Schneefall und die gestiegenen Temperaturen haben sich die Bedingungen geändert. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Rennen wegen falschem Wachs entschieden wird.

Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung

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