14 Zentimeter fehlten Simon Ehammer am 6. August für die Erfüllung eines Lebenstraums: Mit 8,20 Metern schrammte der Appenzeller im Weitsprung-Final knapp an Olympiabronze vorbei . Besonders bitter: Die Silber- und Bronze-Weite hatte der 24-Jährige diese Saison mehrfach gesprungen. Entsprechend gross war die Enttäuschung über Platz 4, im Interview konnte Ehammer die Tränen nicht zurückhalten.
Das wird jetzt wohl auch die nächsten 4 Jahre immer noch ein wenig nagen.
Doch in den vergangenen zwei Wochen konnte er das Geschehene «schon ziemlich gut einordnen», wie er im Interview mit SRF vor der Athletissima in Lausanne sagte. Doch er macht keinen Hehl daraus, dass es noch nage. «Das wird jetzt wohl auch die nächsten 4 Jahre immer noch ein wenig nagen.»
Denn wenn er an die Spiele 2028 in Los Angeles denke, komme ihm automatisch immer der 4. Platz von Paris in den Sinn. «Aber ich glaube, das ist auch gut. Das motiviert und gibt neue Energie.»
Hochkarätige Konkurrenz in Lausanne
Eine erste Gelegenheit zur Revanche bietet sich nun schon im Waadtland, quasi beim ersten Auftritt des neuen Olympia-Zyklus. Und die Weitsprung-Konkurrenz ist hochkarätig: Neben Ehammer sind mit dem griechischen Überflieger und Olympiasieger Miltiadis Tentoglou, Wayne Pinnock aus Jamaika und dem Italiener Mattia Furlani sämtliche Medaillengewinner zu Gast.
Ich habe das Gefühl, dass ein Schweizer Rekord drin liegt
Ehammer, der mit einer Fersenprellung aus Paris abreiste, ist weiterhin ambitioniert. «Ich habe das Gefühl, dass ein Schweizer Rekord drin liegt», blickt er voraus. Doch in erster Linie freue er sich, «mit Freude und ohne grossen Druck» anzutreten. Er will gar ein anderes Schuhmodell einsetzen.
Möglicher WM-Doppelstart 2025
Das nächste grosse Highlight im 2025 ist die WM in Tokio. Angesprochen auf einen möglichen Doppelstart im Zehnkampf und im Weitsprung, sagt Ehammer: «Es freut mich sehr, dass es zeitlich aufgehen würde.» Er wolle jetzt aber noch nicht sagen, dass er dies auch machen werde. Wenn er sich fit und in beiden Disziplinen konkurrenzfähig fühle, werde er es in Angriff nehmen.