Am 3. Mai 2008 geriet der kein Jahr alte Weltrekord von Asafa Powell erstmals gehörig ins Wanken: Usain Bolt kam in seiner Heimat in 9,76 Sekunden bis auf 2 Hundertstel an die Bestmarke seines Landsmanns heran. Indem der damals 21-jährige Jamaikaner seine bisherige Bestleistung um 27 Hundertstel regelrecht pulverisierte, avancierte er zum zweitschnellsten Mann der Welt.
Die erste Sternstunde in New York
Keinen Monat später war Powell seinen Weltrekord, aufgestellt am 9. September 2007 im italienischen Rieti, dann endgültig los. Am 31. Mai lief Bolt an einem Meeting in New York City die Fabelzeit von 9,72 Sekunden – es war der erste Weltrekord für den Mann, der die Sprintszene auf Jahre hinaus prägen sollte.
Auf regennasser Bahn schlug Bolt unter anderem den amtierenden 100-m-Weltmeister Tyson Gay aus den USA, der in 9,85 ins Ziel lief. «Es war ein grossartiger Start», jubelte Bolt, der bis anhin als 200-Meter-Spezialist gegolten hatte. «Ich habe hart daran gearbeitet.»
Zwei weitere Weltrekorde in Peking
Im selben Jahr ging der Stern des extrovertierten Jamaikaners so richtig auf: An den Olympischen Spielen 2008 in Peking lief er in 9,69 Sekunden abermals Weltrekord. Er holte als erster Jamaikaner Olympiagold über diese Strecke. Über 200 m doppelte er vier Tage später nach und blieb in 19,30 Sekunden 2 Hundertstel unter dem 12 Jahre alten Weltrekord von Michael Johnson.
Damit stand Bolt schon beinahe auf dem Zenit – den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er an der WM 2009 in Berlin. Jeweils auf den Tag genau ein Jahr nach den Olympiafinals über 100 und 200 m stellte er über beide Distanzen nochmals unglaubliche Weltrekorde auf (9,58 über 100 m/19,19 über 200 m). Diese Marken sind seither unangetastet geblieben.