Fast 10 Jahre lang konnte Edwin Moses über die 400-m-Hürden niemand das Wasser reichen. Von August 1977 bis Juni 1987 war der elegante Läufer aus Ohio nicht zu bezwingen.
Am 4. Juni vor 33 Jahren aber ging seine imposante Siegesserie zu Ende – nach 122 gewonnenen Rennen am Stück. Kein anderer Läufer hat diese Marke nur annähernd erreicht. Usain Bolt beispielsweise gewann 45 Rennen in Serie, Michael Johnson 58.
Der fatale Stolperer
Moses Siegesserie endete in Madrid überraschend. Ähnlich überraschend hatte der heutige Laureus-Botschafter an den Olympischen Spielen 1976 den Sprung an die Weltspitze geschafft. Der damals 20-Jährige lief in Montreal im Halbfinal Landesrekord, im Final Weltrekord. 1984 wurde er ein zweites Mal Olympiasieger, zudem zweimal Weltmeister (1983/1987).
Am Tag, als seine Serie zu Ende ging, lieferte sich Moses mit Landsmann Danny Harris in Madrid ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dann touchierte er die letzte Hürde, warf sie um und verlor damit auf seinen Gegner den halben Meter, der ihm schliesslich zum Sieg fehlte.