Mujinga Kambundji ist zwar im sechsten Monat schwanger, doch das hält die 33-Jährige nicht davon ab, ihre Leidenschaft weiter auszuleben. Letzte Woche war die Bernerin – natürlich – auf der Bahn anzutreffen. «Ich habe Glück», sagt sie, «unter Übelkeit leide ich nicht, auch wenn sich der Körper etwas verändert.»
Und so kommt auch das Training nicht zu kurz. «Ich habe da praktisch gar nichts umgestellt. Es ist schön, meinen Alltag weiterzuführen.» Zwar habe sie von fünf auf vier Übungseinheiten pro Woche reduziert, ansonsten geht sie wie gewohnt an ihre Grenzen.
Auf den Körper hören
Dabei hilft, dass sie sich auf Ratschläge ihres Umfelds verlassen kann. «Die verschiedenen Ärzte und Physiotherapeuten unterstützen mich sehr gut. Und alle geben mir das gleiche Feedback: Dass es diesbezüglich kein Handbuch gibt, woran man sich halten muss. Aber noch wichtiger ist, dass ich auf meinen Körper höre. Wenn es sich gut anfühlt, darf ich es machen», so Kambundji.
Falls sie sich an einzelnen Tagen weniger gut fühlt, weiss die zweifache Europameisterin über 200 m auszuweichen. «Dann gehe ich halt aufs Velo, ins Wasser oder auf die Matte.»
Rückkehr an der EM 2026?
Kambundji ist überzeugt, dass sie nach der Geburt ihres Kindes im November schon zügig wieder an ihre Bestleistung herankommt – so wie es vor ihr schon einige Leichtathletinnen gemacht haben. So zum Beispiel die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce, die nach ihrer Schwangerschaft grosse Erfolge feierte: 2019 und 2022 gewann sie WM-Gold über 100 m.
«Zu sehen, dass so viele Sportlerinnen schnell wieder zurückgekommen sind, manche sogar noch besser als vor der Schwangerschaft, ist sehr motivierend», sagt Kambundji. Das Ziel sei, an der EM 2026 (10. bis 16. August) in Birmingham wieder mitzumachen. Dort kann die 33-Jährige mit einer Wildcard antreten.