- Beatrice Chebet liefert beim Diamond-League-Meeting in Rabat über 3000 m das Glanzstück ab.
- Lokalmatador Soufiane El Bakkali gewinnt über 3000 m Steeple und sorgt für den emotionalen Höhepunkt des Abends.
- Aus dem Schweizer Quartett überzeugt Ditaji Kambundji als 4. über die 100 m Hürden bei ihrem Outdoor-Saisondebüt.
Die Highlights
- 3000 m Frauen
Knapp 32 Jahre alt ist der Weltrekord über die 3000 m der Frauen von Junxia Wang (CHN, 8:06,11 Minuten) – und er ist gleichzeitig einer, der wohl nicht mehr allen heutigen moralischen Standards standhalten würde. Nicht viel hätte in Rabat gefehlt, und Beatrice Chebet hätte die Bestmarke der Chinesin aus dem September 1993 aus den Rekordbüchern getilgt. Die bloss 1,52 m grosse Kenianerin lief früh ein einsames Rennen und in 8:11,56 Minuten die zweitschnellste Zeit der Geschichte.
- 3000 m Steeple Männer
Für den emotionalen Schlusspunkt sorgte Soufiane El Bakkali vor seinem Heimpublikum. Nichts weniger als ein Sieg wurde vom Doppelolympiasieger erwartet – und der 29-Jährige enttäuschte seine Fans nicht. In 8:00,70 Minuten zeigte er das viertschnellste Rennen seiner Karriere und gewann souverän. Eine Sensation zeigte der erste Verfolger Frederik Ruppert. Der Deutsche pulverisierte seine bisherige Bestzeit um fast 14 Sekunden – eine halbe Ewigkeit.
Die Schweizerinnen
- 100 m Hürden Frauen
Nach einer phänomenalen Hallensaison mit dem EM-Titel und WM-Silber über die 60 m ist Ditaji Kambundji der Auftakt unter freiem Himmel geglückt: In 12,71 Sekunden klassierte sich die 23-Jährige in einem starken Starterfeld hinter Tobi Amusan (NGR), Nadine Visser (NED) und Pia Skrzyszowska (POL) auf Rang 4. Weltrekordhalterin Amusan lief in 12,45 Sekunden in einer eigenen Liga, Visser und Skrzyszowska – an der Hallen-EM noch hinter Kambundji, die einen längeren Trainingsblock hinter sich hat – waren bloss 4 bzw. 2 Hundertstel schneller als die Schweizerin.
- Stabhochsprung Frauen
Auch Angelica Moser lancierte in Rabat ihre Freiluftsaison – nachdem sie im März an der Hallen-WM trotz eines Bänderrisses im Fuss Bronze gewonnen hatte. Moser übersprang 4,50 m im zweiten Versuch, scheiterte danach aber dreimal an der Höhe von 4,63 m und belegte den 5. Schlussrang. Die Amerikanerin Katie Moon siegte mit 4,73 m und gewann so ihr erstes Diamond-League-Meeting.
- 800 m Frauen
Bis zur 600-m-Marke hielt Audrey Werro gut mit, dann musste die U20-Europameisterin von 2021 ein wenig abreissen lassen. Die Westschweizerin landete am Ende auf dem 9. Rang. Ihre Zeit von 1:58,97 Minuten zum Saisonauftakt lässt sich aber sehen – erst viermal war die 21-Jährige zuvor schneller gewesen. Den Sieg sicherte sich Tsige Duguma (ETH) in 1:57,42 Minuten.
- 1500 m Frauen
Auf den knapp 4 Stadionrunden hatte Lore Hoffmann im Rennen um den Tagessieg wie erwartet nichts zu bestellen. Doch in 4:05,77 lief die 28-Jährige eine persönliche Bestzeit – sie verbesserte sich um 1 Hundertstel. Nelly Chepchirchir (KEN) lief auf Rang 1 ein.
Internationale Glanzpunkte
- 100 m Männer
Viermal war Akani Simbine in diesem Jahr bislang über die 100 m angetreten, viermal hatte der Südafrikaner gewonnen. In Rabat verlängerte er seine Siegesserie in bestechender Manier. In 9,95 Sekunden blieb der 31-Jährige als einziger Athlet unter der magischen 10-Sekunden-Marke. Ferdinand Omanyala (KEN, 10,05) und Fred Kerley (USA, 10,07) verpassten diese knapp.
- 100 m Frauen
Trotz eines schwachen Startes hat Shericka Jackson (JAM) den ersten Saisonsieg eingefahren. Die zweifache Weltmeisterin über die 200 m setzte sich in 11,04 Sekunden vor den 3 US-Amerikanerinnen Maia McCoy, Jacious Sears und Celera Barnes durch.
- 400 m Hürden Frauen
Die Hallensaison hatte Femke Bol quasi komplett ausgelassen, so wurde der Auftritt in Marokko der erste seit letztem September für die Niederländerin. Und Bol zeigte, dass ihr die Pause nicht geschadet hat: In 52,46 Sekunden gewann sie das Rennen über die 400 m Hürden vor Andrenette Knight (JAM, 53,90) und Ayomide Folorunso (ITA, 54,74) und lief gleich die zweitschnellste Zeit des Jahres. Nur ihre grosse Rivalin auf der Bahn, Sydney McLaughlin-Levrone (52,07) war heuer bislang schneller.
So geht es weiter
Nach den Stationen Xiamen und Schanghai (beide CHN), Doha (KAT) und Rabat reist der Diamond-League-Tross nach Europa weiter. Am 6. Juni steht das Meeting in Rom statt, bevor es nach Oslo (12. Juni), Stockholm (15. Juni) und Paris (20. Juni) weitergeht.