- Jason Joseph gewinnt als 8. Schweizer einen Wettbewerb an einem Diamond-League-Meeting.
- Der 26-Jährige siegt in Rom über 110 m Hürden in 13,14 Sekunden und überrascht damit sogar sich selbst.
- Für Stabhochspringerin Angelica Moser endet der Wettkampf nach drei Fehlversuchen bei 4,65 m bereits früh.
- Auch Zehnkämpfer Simon Ehammer kann im Weitsprung nicht über sich hinauswachsen.
Jason Joseph hat zum ersten Mal in seiner Karriere ein Diamond-League-Meeting gewonnen. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem kaum jemand den Baselbieter auf der Rechnung hatte. Denn seit dem Fabeljahr 2023 waren Topresultate beim Schweizer Hürdenläufer zur Seltenheit verkommen. Bis Joseph in Rom einen unverhofften Exploit landete.
Die 110 m Hürden meisterte der 26-Jährige in 13,14 Sekunden – und damit in derselben Zeit wie der zweitplatzierte Tinch Cordell (USA). Das Zielfoto zeigte jedoch, dass Joseph hauchdünn vor dem US-Amerikaner die Linie überquerte. 3 Tausendstel machten den Unterschied.
Verhaltener Start, überragende Steigerung
Den Sieg hat Joseph besonders seinem überragenden Schlussspurt zu verdanken. Der Hallen-Europameister von 2023 startete nämlich mit der schlechtesten Reaktionszeit aller Athleten und war bei Rennhälfte noch weit hinter den Podestplätzen. Doch der zweite Teil ging bei Joseph perfekt auf, weshalb er sich noch knapp an Cordell vorbeischieben und den unverhofften Triumph feiern konnte.
Joseph avancierte damit zum 8. Schweizer, der in der Diamond League einen Sieg feierte. «Gewinnen war heute gar nicht mein primäres Ziel», sagt der Baselbieter nach dem Rennen überrascht. Aber es sei «nice, ich bin richtig happy».
Moser schon früh out
An der Stätte ihres Europameistertitels setzte es für Angelica Moser derweil eine herbe Enttäuschung ab. Ein Jahr nach dem Triumph in Rom scheiterte die Stabhochspringerin in der Diamond League bereits früh im Wettkampf. Als die Latte auf 4,65 Meter gestellt wurde, schaffte es Moser dreimal nicht, diese zu überspringen. So stand für die 27-Jährige am Freitag eine Besthöhe von 4,50 Metern zu Buche.
Mit drei weiteren Athletinnen belegte Moser den 4. Schlussrang. Als Grund nennt die Andelfingerin im SRF-Interview, dass sie es nie wirklich auf die harten Stäbe schaffte, die es für gute Höhen brauche: «Schon beim Einspringen kam ich nicht auf die Stäbe, die ich normalerweise springe. Dadurch war der ganze Wettkampf ein Geknorze.» Der Tagessieg ging mit 4,80 Metern an Sandi Morris (USA).
Ehammer auf Rang 6
Auch Weitspringer Simon Ehammer konnte in Rom nicht überzeugen. Der 25-Jährige konnte nicht mit den besten Athleten mithalten. 7,85 Meter resultierten beim Appenzeller als Bestmarke. Das reichte nur für den 6. Platz. In Götzis war Ehammer am vergangenen Wochenende noch 8,34 m gesprungen und hatte damit die Jahresweltbestleistung egalisiert. Den Sieg holte sich mit exakt dieser Weite überraschend der Australier Liam Adcock.