Normalerweise ist das Leichtathletik-Meeting in Oslo ein Sportfest sondergleichen. In diesem Jahr ist alles anders. In Zeiten der Coronakrise ist der Event im Bislett-Stadion dieses Mal kein offizieller Teil der Diamond League. Stattdessen sollen spektakuläre Showkämpfe im Rahmen der Impossible Games Lust auf «die Zeit danach» machen, so die Organisatoren.
Was gleich sein wird: Viele Top-Stars werden beim Anlass teilnehmen. Diese werden sich aber in aussergewöhnlichen Wettkämpfen messen:
- Stabhochspringer Armand Duplantis tritt im Stadion gegen Sondre Guttormsen an. Sein eigentlicher Konkurrent, Renaud Lavillenie, springt auf seiner Anlage im eigenen Garten.
- Der zweimalige Weltmeister Karsten Warholm greift bei seinem Heimspiel die Weltbestmarke über die selten gelaufenen 300 m Hürden an.
- Skilangläuferin Therese Johaug ist nicht nur auf Schnee schnell, sondern auch auf der Bahn. Die 31-Jährige tritt solo über die 10'000-m-Distanz an.
- Die Ingebrigtsen-Brüder Filip, Henrik und Jakob nehmen es in einem 2000-m-Teamrennen mit einer kenianischen Mannschaft um Weltmeister Elijah Manangoi auf, die im heimischen Nairobi läuft.
Die Athleten im Stadion stammen alle aus Skandinavien. Ausnahme: Mit Selina Büchel (über die 600 m) und Léa Sprunger (über die 300 m Hürden) werden gleich zwei Schweizerinnen in Oslo dabei sein.
Büchel, die normalerweise in einem hart umkämpften Feld läuft, wird im Stadion nur gegen eine Athletin antreten. Hedda Hynne wird mit einer Bahn Abstand den Lauf in Angriff nehmen. Bahnwechsel werden nicht erlaubt sein, es wird ein Kampf Athletin gegen Athletin. «Auch wenn es ungewohnt ist: Schön, dass es endlich losgeht», so die Schweizerin.
Auch bei Sprunger ist die Vorfreude gross über den Saisonstart: «Ich freue mich riesig und bin sehr gespannt, wie der Event wird». Die Waadtländerin wird sich bei ihrem Wettkampf mit Sara Slott Petersen und Amalie Iuel messen. Auch wenn der Event mit gewohnter Leichtathletik nicht wirklich viel zu tun hat, ist er doch ein erster Schritt in Richtung Normalität.