Leichtathletik - Diese Schweizer machen Jagd auf EM-Medaillen

49 Leichtathleten vertreten die Schweiz ab Mittwoch an der EM in Amsterdam. Wir haben die Medaillenanwärter im Bild und weitere Fakten zum Schweizer Team.

Die Hoffnungsträger im Schweizer Team

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  Kariem Hussein (27 Jahre/400 m Hürden)

  Der Titelverteidiger. Mit seinem Goldlauf in 48,96 Sekunden verzückte er vor 2 Jahren die Fans im Letzigrund. Um 51 Hundertstel konnte er seine Bestzeit seither nach unten schrauben.

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  Tadesse Abraham (33 Jahre/Halbmarathon)

  Der Hungrige. Der gebürtige Eritreer lebt seit 2004 in der Schweiz und besitzt den rot-weissen Pass erst seit 2 Jahren. Er brennt darauf, seiner neuen Heimat als Dankeschön endlich eine Medaille zu bescheren.

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  Nicole Büchler (32 Jahre/Stabhochsprung)

  Die Reife. Die Bielerin nimmt zum 10. Mal Anlauf an einem Grossanlass im Freien – und möchte erstmals den Finalvorstoss schaffen. Büchler stand in dieser Saison schon bei 3 Diamond-League-Meetings auf dem Podest und verbesserte sich auf 4,78 Meter. Allerdings plagten sie zuletzt Schmerzen im hinteren Oberschenkel, weshalb ihr Start ungewiss ist.

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  Selina Büchel (24 Jahre/800 m)

  Die Medaillenerprobte. EM-Gold in der Halle hat sie bereits seit 16 Monaten. Nun hofft die Athletin vom KTV Bütschwil, dass sich ihr neu uneingeschränktes Bekenntnis zum Profisport auch unter freiem Himmel auszahlt.

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  Lea Sprunger (26 Jahre/400 m Hürden)

  Die Umsteigerin. Erst seit der vergangenen Saison setzt die frühere Sprinterin voll auf die Langhürden-Distanz. Sie feierte dabei einen Einstand nach Mass und ist mit 54,92 Sekunden die aktuelle Nummer 2 Europas.

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  Mujinga Kambundji (24 Jahre/ 100 & 200 m)

  Die Talentierte. An der Heim-EM 2014 liess sie ihr Potenzial als 4. im 100-m-Sprint und als 5. über die doppelte Distanz so richtig aufblitzen. Die Medaillen werden zwar erneut hoch hängen, aber die Bernerin hat schnelle Beine.

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  Maja Neuenschwander (36 Jahre/Halbmarathon)

  Die Ausdauernde. Auch im Alter von 36 Jahren vermag sich die Bernerin noch immer zu steigern. Nach Rang 9 an der Heim-EM 2014 strebt sie nach mehr und zusätzlich nach einer optimalen Standortbestimmung mit Blick auf ihre 2. Olympischen Spiele in Rio.

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  Frauen-Staffel über 100 m

  Das Quartett. Die Zusammensetzung ist neu, jung und ohne Schweizer Rekordfrau Mujinga Kambundji. Doch Ajla Del Ponte, Sarah Atcho, Salomé Kora und Ellen Sprunger (im Uhrzeigersinn, beginnend von oben links) setzten Mitte Juni in Genf in 43,24 Sekunden ein Ausrufezeichen! Erst sechsmal ist ein Schweizer Frauen-Quartett schneller gelaufen.

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Das Schweizer Team unter der Lupe – Zahlen und Fakten

• 49 Athleten: So gross ist die Schweizer Delegation in Amsterdam (26 Männer und 23 Frauen). Damit konnte das Niveau von 53 Teilnehmenden an der Heim-EM 2014 in Zürich beinahe gehalten werden. Bei den vorangegangenen kontinentalen Titelkämpfen dagegen war das Schweizer Team mit 20 Startenden (2012 in Helsinki) resp. deren 21 (2010 in Barcelona) merklich kleiner gewesen.
• Die dreifache Nummer 2: Auf dem Papier liegt für ein Trio eine Medaille drin. Kariem Hussein und Lea Sprunger (beide 400 m Hürden) sowie Nicole Büchler figurieren im europäischen Ranking in ihren Disziplinen je an Position 2. Allerdings ist der Start der angeschlagenen Stabhochspringerin ungewiss.
• Bilanz von 1998 wackelt: Erstmals seit 18 Jahren bietet sich Swiss Athletics wieder die Chance auf mehr als einen Medaillengewinn. Damals holte in Budapest André Bucher (800 m) Silber sowie Anita Weyermann (1500 m) Bronze.
• Charles Devantay als «Benjamin»: A propos 1998. Als dieses bislang letzte Schweizer Glanzlicht gesetzt worden war, war Charles Devantay erst wenige Monate alt. Der Athlet von der SA Bulle ist mit Jahrgang 1998 der Jüngste im Aufgebot. Der 18-Jährige ist Mitglied der 4x400 m Staffel. Seine Bestzeit über die volle Bahnrunde liegt bei 47,40 – das sind 4,22 Sekunden über dem Weltrekord von Michael Johnson.

Laura Hrebec

Mit 39 Jahren der «Oldie» im Team.

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• Laura Hrebecs Premiere als «Seniorin»: Die Walliserin mit tschechischen Wurzeln väterlicherseits ist eine Spätberufene. Im Alter von 39 Jahren qualifizierte sie sich für ihren 1. Leichtathletik-Grossanlass. Die zweifache Mutter erhielt einen Startplatz im Halbmarathon. Seit Oktober 2015 weist Hrebec über die 21,1 km eine persönliche Bestmarke von 1:15:14 Stunden auf. Die Mathematiklehrerin ist vielseitig in sportlicher Hinsicht: 2015 kürte sie sich zur Europameisterin im Langdistanz-Duathlon.

• 1500 Athleten aus 50 Nationen. Zum Schluss noch dieser allgemeine Fakt. An den 23. Europameisterschaften werden 1500 Athleten um 44 Medaillensätze kämpfen.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur Leichtathletik-EM