Mujinga Kambundji hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Mit dem starken 4. Rang über 100 m und dem 5. Rang über 200 m sorgte sie im letzten Sommer an der Heim-EM in Zürich etwas überraschend für Furore.
Seither ist Kambundji kaum mehr zu bremsen. Konkurrenz hat die schnellste Sprinterin der Schweiz im eigenen Land kaum mehr. Doch auch im Vergleich mit den schnellsten Frauen Europas muss sich die 22-jährige Bernerin nicht verstecken - im Gegenteil.
Nach Pause zum Schweizer Rekord
Kambundji ist es gelungen, ihren Schwung in die Hallensaison mitzunehmen. Bei ihrer Rückkehr auf die Wettkampf-Bühne vermochte sie trotz viermonatiger Pause gleich Akzente zu setzen. Ende Januar senkte sie den Schweizer Rekord über 60 m von Mireille Donders und Martha Grossenbacher (7,27 Sekunden) auf 7,18. Eine Marke, die sie in der Folge noch zwei weitere Male egalisieren sollte.
Ein erstes Mal gelang ihr dies an den Schweizer Meisterschaften in St. Gallen. Ein schöner Erfolg für die Tochter einer Schweizerin und eines Kongolesen. Im Hinblick auf die Hallen-EM in Prag zeichnete sich jedoch ab, dass Kambundji neue Massstäbe braucht, um sich weiter zu verbessern. Der Schweizer Konkurrenz ist sie längst enteilt.
Starke Konkurrenz - starke Kambundji
Am internationalen Hallen-Meeting in Birmingham lieferte Kambundji Mitte Februar eine weitere Topleistung ab und lief die 60 m zum dritten Mal in diesem Jahr in 7,18. Sie wurde 4. und war damit beste Europäerin. Damit erbrachte die Berner Sprinterin auf eindrückliche Art den Beweis, dass sie auch unabhängig von der Stärke ihrer Gegnerinnen eine solche Zeit laufen kann.
«Es läuft, wenn ich alleine bin, es läuft, wenn ich mit anderen Schnellen zusammen bin, es ist wirklich cool», gab eine unglaublich locker wirkende Kambundji nach dem Wettkampf in England zu Protokoll.
In der europäischen Saison-Bestenliste ist Kambundji mittlerweile zwar auf Platz 4 zurückgefallen, nachdem sie zwischenzeitlich die Nummer 1 in Europa gewesen war. Nichtsdestotrotz darf sie am Samstag (Vorlauf) mit grossen Ambitionen zum Vergleich mit den besten Europas antreten.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 02.03.2015, 18:45 Uhr