Wie schon in London ist Karsten Warholm auch in Zürich für die grosse Show zuständig. Diesmal allerdings (noch) nicht auf der Bahn, sondern beim Medientalk im Vorfeld. Der überraschende 400-m-Hürden-Weltmeister klopfte flotte Sprüche am Laufmeter und unterhielt die anwesenden Journalisten bestens. Ein paar Schmankerl gefällig?
- «Ich hatte keine Ahnung, welche Auswirkungen so ein WM-Titel hat. Hätte ich doch bloss die Bronzemedaille gewonnen.»
- «Er kann sich so nennen, wie er möchte. Fakt ist, dass ich an dem Tag, an dem es zählte, schneller war.» – Warholm über Konkurrent Kerron Clement, der sich trotz verpasstem WM-Titel immer noch als besten 400-m-Hürdenläufer sieht.
- «Skifahren kommt für mich momentan nicht in Frage, beim Après-Ski bin ich aber dabei.»
A propos Feiern: Im Interview verriet uns Warholm, dass der Champagner am Abend seines WM-Triumphs in Strömen floss. «Als ich zuhause war, musste ich mit meinen Mitbewohnern natürlich noch einmal anstossen. Danach musste ich aufhören. Ich bin ein kleiner Junge, ich vertrage nicht so viel Champagner», erzählte der 21-Jährige lachend.
So unbekümmert Warholm den Frage-Antwort-Parcous absolviert, so unerschrocken gibt er sich auch auf der Bahn. Der «Wikinger» fürchtet weder grosse Namen noch grosse Bühnen. Sein Motto: «Hab keine Angst vor Niederlagen.»
Es kann gut sein, dass ich etwas müde sein werde.
Mit einer solchen könnte Warholm in Zürich gut leben. Auch wenn der Kater mittlerweile auskuriert ist, spürt der ehemalige Zehnkämpfer die Nachwirkungen seines WM-Coups. «Ich werde wieder Vollgas geben und hoffe, dass es reicht. Aber es kann gut sein, dass ich etwas müde sein werde.»
Ob mit Sieg oder ohne: Beste Unterhaltung ist bei Warholm so oder so garantiert. Bestimmt auch am Donnerstagabend im Zürcher Letzigrund.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 23.08.2017, 20:35 Uhr