Die Schweizer Einsätze
- Werro, Hoffmann und Pellaud
Es war ein Schweizer Abend über die 800 m im Stadio Comunale. Allen voran die erst 19-jährige Audrey Werro stellte mit 1:58,13 Minuten ihre eigene Bestzeit in den Schatten und erfüllte gleichzeitig die Olympia-Limite. Der starke Auftritt, nur 18 Hundertstel langsamer als Selina Rutz-Büchel bei ihrem Schweizer Rekord, reichte zu Platz 3. Auch Lore Hoffmann (1:58,73) löste das Ticket für Olympia. Das starke Resultat rundete Rachel Pellaud (1:59,40) mit einer persönlichen Bestzeit ab. Der Sieg ging mit Meeting-Rekord an die Jamaikanerin Natoya Goule-Toppin (1:57,53).
- Mujinga Kambundji
Wortwörtlich nicht auf Touren kam Mujinga Kambundji über die 100 m . Nach einem passablen Start wurde die Schweizer Rekordhalterin durchgereicht und musste zum Saisonabschluss in 11,37 s mit Platz 7 Vorlieb nehmen. Satte 45 Hundertstel verlor Kambundji damit auf die Siegerzeit der Jamaikanerin Elaine Thompson-Herah. In 10,92 blieb die Olympiasiegerin erstmals in dieser Saison unter 11 Sekunden.
- Joseph, Ehammer und Gaio
Am Ende war es ein deutlicher Sieg: Jason Joseph distanzierte seine Konkurrenz über die 110 m Hürden in 13,18 s um einen Zehntel und mehr – und dies trotz einer kurzen Unsicherheit und einer umgerissenen Hürde auf den ersten Metern. Seinen angepeilten Schweizer Rekord von 13,08 verpasste er deutlich. Der eigentliche Zehnkämpfer Simon Ehammer lief auf den guten 4. Rang (13,59), Finley Gaio (13,83) fand sich am Ende des Feldes wieder.
- Ditaji Kambundji
Nach einer fantastischen Saison lief die WM-Siebte Ditaji Kambundji über die 100 m Hürden ein durchzogenes Rennen. Auf ihren guten Start folgte ein mässiger 2. Teil, am Ende reichte es für die schnellste Europäerin des Jahres in 12,76 s zu Platz 6. Diesmal waren gleich 3 Europäerinnen schneller als Kambundji, der Sieg ging in neuem Meeting-Rekord (12,56) an die Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn aus Puerto Rico.
Auf der Bahn
- 400 m Hürden Frauen
Wie bereits an der WM ging der Hürden-Bewerb über die ganze Bahnrunde an Femke Bol . Die niederländische Weltmeisterin setzte sich genau wie in Budapest vor der US-Amerikanerin Shamier Little durch. Auf Bols Zeit von 52,79 Sekunden verlor Little diesmal mit 85 Hundertsteln etwas weniger, allerdings war die Siegerzeit um über 1 Sekunde langsamer als an der WM. Beste Schweizerin war Annina Fahr in 55,92 Sekunden auf Rang 5.
- 1500 m Männer
Kurz nach Bekanntgabe, dass Dominik Lobalu ab 2026 für die Schweiz antreten darf , zeigte der Flüchtling aus dem Südsudan in Bellinzona einen überzeugenden Auftritt. Seine 3:35,22 Minuten bedeuteten persönlicher Rekord und Platz 2 hinter dem Kenianer Reynold Cheruiyot, der in 3:33,98 Meeting-Rekord lief. Der Schweizer Tom Elmer verpasste als Achter die Olympia-Limite (3:35,91).
Im Oval
- Diskus Männer
Nach seinem spektakulären WM-Triumph mit 71,46 Metern liess es Olympiasieger Daniel Stahl zum Saisonabschluss etwas gemächlicher angehen. Die 67,24 des Schweden reichten aber dennoch zum Sieg vor seinem üblicherweise grössten Widersacher Kristjan Ceh aus Tschechien (67,15).
- Hochsprung Männer
Weltmeister und Olympiasieger Gianmarco Tamberi landete im Tessin überraschend neben dem Podest. Der Italiener übersprang zwar wie 4 weitere Athleten die 2,24 m, benötigte dafür aber 3 Versuche – das reichte nur zu Platz 4. Der Sieg ging an den erfahrenen Ukrainer Andrii Protsenko , der die Siegerhöhe als einziger im 1. Versuch meisterte.