Bloss rund 12'000 Einwohner und Einwohnerinnen zählt Götzis in Vorarlberg, direkt an der Grenze zur Schweiz. Einmal im Jahr erlangt der unscheinbare Ort weltweite Beachtung – zumindest in der Leichtathletik-Welt. Dann nämlich, wenn Ende Mai/Anfang Juni das Mehrkampf-Meeting stattfindet.
Dieses Wochenende wird der Mehrkampf in Götzis zum 49. Mal ausgetragen. Seit der Premiere 1975 fiel der Event nur einmal ins Wasser, respektive Corona zum Opfer (2020). Aus der Schweiz sind drei Männer (Simon Ehammer, Finley Gaio und Andrin Huber) und drei Frauen (Annik Kälin, Celine Jansen und Mathilde Rey) gemeldet.
Die Kunststoff-Bahn als Grundstein
Dass im schmucken Möslestadion seit 1975 die Mehrkampf-Elite um Punkte kämpft, hat auch mit der Bahn zu tun. Armin Hug, einer der fünf Gründer des Meetings, erinnert sich: «Wir mussten darum kämpfen, dass wir keine fünfbahnige Aschenbahn bekommen haben.»
Statt der zu Beginn der 70er-Jahre noch weit verbreiteten Aschenbahn wurde in Götzis eine Kunststoff-Bahn verlegt – zu jener Zeit erst die zweite in ganz Österreich. Der Grundstein für das Mehrkampf-Meeting war gelegt.
Alles dreht sich um den Mehrkampf
Bei den Athletinnen und Athleten ist Götzis seit jeher beliebt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sich in Vorarlberg alles um den Mehrkampf dreht und die Zehnkämpfer respektive Siebenkämpferinnen nicht im Schatten anderer Disziplinen stehen. Auch die Nähe zu den Zuschauern im familiären Möslestadion wird von den Profis geschätzt.
So ist das überschaubare Götzis seit Jahren ein prominenter Player in der Leichtathletik-Welt und es hat durchaus seine Richtigkeit, wenn Mitbegründer Hug sagt: «Wir fühlen uns doch ein bisschen gross, obwohl wir klein sind.»