In Tokio fehlten 2 Zehntel für das Olympia-Podest, an der WM in Doha 2019 schrammte die Schweizer Frauen-Staffel gar nur um 8 Hundertstel an einer Medaille vorbei. Auch wenn Edelmetall noch fehlt, die Schweiz hat sich mit ihrer 4x100-m-Staffel der Frauen in die Weltspitze vorgearbeitet.
Der Aufstieg war kometenhaft: 2010 hatte Swiss Athletics im Hinblick auf die Heim-EM 2014 das Staffel-Projekt lanciert, 2017 durfte an der WM in London bereits über Platz 5 gejubelt werden. Im Verlaufe der Jahre verbesserte die Frauen-Staffel mehrmals den Landesrekord, aktuell steht dieser bei 42,05 Sekunden.
Mittlerweile sind die Ansprüche enorm gestiegen, der starke 4. Platz an den Olympischen Spielen sorgte bereits für Enttäuschung statt Jubelstürme im Schweizer Lager. Diesen Ansprüchen gerecht werden will die Staffel in der bestmöglichen Besetzung. Und für diese zuständig ist Trainer Adrian Rothenbühler.
Es ist wie bei einem Fussball-Team, das man harmonisch zusammensetzen muss.
Seit einem guten halben Jahr ist der Berner am Steuer der Frauen-Staffel. Für ihn ist bei der Aufstellung seiner Truppe klar: «Es geht um Geschwindigkeit, aber nicht nur.» Auswählen kann Rothenbühler aus einem mehrköpfigen Athletinnen-Pool. Zuletzt bei allen Erfolgen dabei waren Mujinga Kambundji, Ajla Del Ponte und Salomé Kora.
«Es ist wie bei einem Fussball-Team, das man harmonisch zusammensetzen muss. Da sind verschiedene Kompetenzen gefragt», erklärt Trainer Rothenbühler weiter. Aktuell steht die Aufstellung für die WM in Eugene/USA (ab 15. Juli) an. «Da sind wir voll im Prozess.»
Ihren nächsten Auftritt hat die Schweizer Frauen-Staffel bereits am Donnerstag beim Diamond-League-Meeting in Stockholm, quasi als Hauptprobe für die WM. Neben Kambundji, Del Ponte und Kora reisten auch Géraldine Frey und Natacha Kouni in die Hauptstadt Schwedens.