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Nächster Marathon-Triumph Hug siegt auch in London – Kiptum schrammt am Weltrekord vorbei

Sechs Tage nach seinem Sieg in Boston überquert Rollstuhlsportler Marcel Hug auch in London als Erster die Ziellinie.

Nach seiner Machtdemonstration am vergangenen Montag beim Marathon in Boston war Rollstuhlsportler Marcel Hug auch in London eine Klasse für sich. Der Ostschweizer setzte sich bereits nach rund 20 Renn-Minuten von seinen Gegnern ab und steuerte in der Folge ungefährdet dem nächsten Triumph entgegen. Trotz regnerischem Wetter stellte Hug in 1:23:44 Stunden einen neuen Streckenrekord auf.

Für Hug ist es bereits der 5. Erfolg in Englands Hauptstadt. Erstmals hatte der 37-Jährige 2014 triumphiert. Es folgten die Siege 2016, 2021 und 2022. Bereits in den letzten beiden Jahren verbesserte Hug den Streckenrekord.

Viel spannender verlief das Rollstuhl-Rennen bei den Frauen. Vor der Zielgeraden kamen noch vier Athletinnen für den Sieg in Frage – unter ihnen mit Manuela Schär und Catherine Debrunner auch zwei Schweizerinnen. Platz 1 ging schliesslich in 1:38:51 an Madison de Rozario (AUS), die im Schlussspurt Schär knapp niederrang. Debrunner wurde Dritte.

Hassan siegt bei Debüt

Im Frauenrennen gab es einen Premierensieg: Die Niederländerin Sifan Hassan, die bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio die Goldmedaille über 5000 m und 10’000 m geholt hatte, lieferte bei ihrem Debüt über die Marathonstrecke eine eindrückliche Leistung ab. Hassan war zwischenzeitlich weit zurück und schien von Krämpfen geplagt, ehe sie sich zurückkämpfte und sich vor Alemu Megertu aus Äthiopien und der Kenianerin Peres Jepchirchir in 2:18:33 Stunden durchsetzte. Weltrekordhalterin Brigid Kosgei (KEN) hatte bereits nach wenigen Minuten wegen Oberschenkel- und Kniebeschwerden aufgegeben.

Kiptum verpasst Weltrekord knapp

Auch bei den Männern sahen die Zuschauer ein spektakuläres Rennen: Der Kenianer Kelvin Kiptum, der bereits bei seinem ersten Marathon in Valencia im Dezember die drittbeste je gelaufene Zeit aufgestellt hatte, lief in 2:01:27 Stunden die zweitbeste Zeit der Marathon-Geschichte unter offiziellen Rennbedingungen. Der 23-Jährige war damit nur 18 Sekunden langsamer als sein Landsmann Eliud Kipchoge bei seinem Weltrekord 2022 in Berlin. Kiptum gewann mit deutlichem Abstand vor Geoffrey Kamworor (KEN) und Tamirat Tola (ETH).

Mo Farah (GBR), der vierfache Olympiasieger über 5’000 und 10’000 Meter, der in der britischen Metropole letztmals über die Marathon-Distanz an den Start ging, beendete das Rennen auf Rang 9, 9 Minuten hinter Kiptum.

Kelvin Kiptum.
Legende: Liess erneut aufhorchen Kelvin Kiptum. Reuters


SRF zwei, sportflash, 17.4.23, 20:00 Uhr ; 

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