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Neu für die Schweiz am Start Für Sprinter Felix Svensson geht das Warten weiter

Felix Svensson nahm eine 3-jährige Wettkampfpause auf sich, um für die Schweiz zu starten. An der SM im Letzigrund fehlt der Sprinter mit schwedischen Wurzeln aber verletzt.

Nur allzu gerne hätte Felix Svensson seine gute Form auch an den Schweizer Meisterschaften in Zürich unter Beweis gestellt. Nach seinem Sieg am Citius-Meeting über 200 m vor gut einer Woche in Bern hätte der Weg zur Goldmedaille auch am Samstag über den gebürtigen Schweden geführt. Eine Verletzung am Knöchel machte ihm nun aber einen Strich durch die Rechnung. 4 bis 6 Wochen fällt der 24-Jährige aus.

Lange Wartereien ist sich Svensson gewohnt: Der Sprinter lebt seit dem Kindesalter in der Westschweiz. Weil er zunächst aber keine Schweizer Staatsbürgerschaft besass, absolvierte er seine ersten Wettkämpfe auf der internationalen Bühne für sein Heimatland.

Drei Jahre ohne internationale Wettkämpfe

2019 entschied er sich, künftig für die Schweiz auf Medaillenjagd zu gehen. Drei Jahre lang musste er dafür anschliessend auf internationale Wettkämpfe verzichten, das schreibt der Leichtathletikverband seit 2018 vor. «Die Situation war sehr frustrierend für mich, doch ich musste das akzeptieren und damit leben», blickt Svensson auf die lange Leidenszeit zurück.

Just auf die Europameisterschaften in München (ab 15. August) läuft die Frist ab. Sofern die Heilung des Knöchels nach Plan verläuft, ist Svensson im Süden Deutschlands mit von der Partie, denn die Limite erreichte er am Pfingstmeeting in Zofingen über 200 m mit einer Zeit von 20,43 Sekunden auf den Hundertstel genau.

Schweizer Rekord in der Halle

Die lange Zeit ohne internationale Wettkämpfe überbückte Svensson mit Rennen in Schweden und in der Schweiz. An den Schweizer Meisterschaften in der Halle im Februar holte er über 200 m seine erste nationale Goldmedaille und stellte dabei auch noch einen Landesrekord auf.

Auf der halben Bahnrunde ist er zwar noch fast eine halbe Sekunde von der nationalen Bestmarke entfernt, dennoch hat Svensson hohe Erwartungen an sich selbst: Einen Final an Olympischen Spielen setzt er sich zum Ziel. Weil ihm die Chance darauf in Tokio noch untersagt blieb, soll es 2024 in Paris soweit sein.

Der Vater Tennisspieler – die Mutter Leichtathletin

Svensson würde damit in die Fussstapfen seiner Mutter Frida Svensson (geb. Johansson) treten, die an den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 über 400 m Hürden bis in den Halbfinal vorstiess.

Dabei hätte es durchaus auch sein können, dass Svensson sein Glück bei den Sommerspielen in Paris mit einem Racket und einem Filzball versuchen würde. Denn auch sein Vater Jonas war Profisportler. Der Schwede schaffte es 1988 und 1990 zweimal als ungesetzter Spieler in den Halbfinal der French Open und stiess bis in die Top 10 der Weltrangliste vor. Weil er am Genfersee eine Tennis-Akademie betreibt, zog er mit seiner Familie vor langer Zeit in die Schweiz.

Svensson junior war als Kind ganz zur Freude des Vaters zunächst auch dem Tennis zugewandt. Mit der Leichtathletik hat er einst begonnen, um seine Physis im Tennis zu verbessern. Mit dem Resultat, dass er fortan nicht mehr von der Tartanbahn wegzukriegen war.

SRF zwei, Teilaufzeichnung «Citius-Meeting» aus Bern, 14.06.2022, 23:20 Uhr ; 

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