2. Rennen, 2. Goldmedaille: Für Rollstuhlsportler Marcel Hug läuft es an der Para-Leichtathletik-WM in Paris weiterhin wie am Schnürchen. Der Thurgauer, der am Montag bereits über 5000 m triumphiert hatte, war auch auf der 1500-m-Strecke nicht zu schlagen.
Der 37-Jährige übernahm im Rennen der Kategorie T54 bereits nach dem Start die Führung und gab diese nicht mehr ab. Zwar wurde Hug auf der letzten Runde vom Kanadier Brent Lakatos hart bedrängt, doch der Schweizer blieb auf der Innenbahn vorne und setzte sich auf der Zielgeraden von seinen Verfolgern ab.
In einer Zeit von 2:51,32 Minuten siegte Hug 0,75 Sekunden vor Lakatos. Bronze sicherte sich der Thailänder Prawat Wahoram in 2:52,18 – vor 2 Landsmännern. «Ich freue mich sehr, dass es so gut geklappt hat», sagte Hug, der einen neuen WM-Rekord aufstellte, aber rund acht Sekunden über seinem im Februar in Dubai aufgestellten Weltrekord blieb.
6. Tag, 6. Gold
Catherine Debrunner beendete derweil erstmals ein Rennen nicht als Siegerin. Die dreifache Weltmeisterin (800 m, 1500 m und 5000 m) von Paris musste sich über 100 m der Britin Samantha Kinghorn geschlagen geben, die in 15,93 einen Weltmeisterschafts-Rekord aufstellte und den Sprint 13 Hundertstel schneller absolvierte als die Schweizerin.
«Wenn das Rennen noch etwas länger gewesen wäre, hätte ich sie vielleicht noch abfangen können», mutmasste Debrunner, die zwar auch über die kürzeste Bahndistanz Weltrekordhalterin ist, in der Regel aber den Fokus auf längere Strecken legt. Die nun vierfache Medaillengewinnerin tritt am Samstagabend noch über 400 m an. Hug wird am Montag – sofern er nicht völlig überraschend den Final verpasst – auch über 800 m um die Medaillen kämpfen.
Die Schweiz steht nach dem 6. WM-Tag bei 9 Mal Edelmetall, verteilt auf Debrunner (4), Hug (2) und Manuela Schär (3).
Mussinelli muss im 100-m-Final passen
Etwas überraschend qualifizierte sich Licia Mussinelli über 100 m in der Kategorie 54 über die Zeit für den Final der besten 8. Dort blieb die Bahn der 22-jährigen Solothurnerin, die erstmals an einer WM dabei ist, aber leer. Gold sicherte sich die Finnin Amanda Kotaja.