In Rabat (MAR) steht am Sonntag für die Hürdenläuferin Ditaji Kambundji der Auftakt in die Freiluftsaison an. Endlich, findet die Bernerin nach einem langen Trainingsblock. Diese Session folgte auf eine äusserst erfolgreiche Hallensaison der 23-Jährigen. Insbesondere im März drang Kambundji – zumindest in der Halle – in neue Sphären vor.
Diese Hallensaison hat mir gezeigt, was möglich ist und wo ich stehen kann. Europäisch, aber auch weltweit.
Erst war sie in Apeldoorn (NED) über 60 m Hürden zu Gold an der Europameisterschaft gesprintet, wenig später rannte sie auch zu WM-Edelmetall. In derselben Disziplin gewann sie in Nanjing (CHN) Silber. «Diese Hallensaison hat mir gezeigt, was möglich ist und wo ich stehen kann. Europäisch, aber auch weltweit», bilanziert Kambundji.
Saisonhighlight im September
Dem Diamond-League-Meeting in Rabat sieht Kambundji entspannt entgegen: «Es geht darum, den Finger ins Wasser zu halten», also um eine Standortbestimmung. Dennoch wagt die 23-Jährige mit dem Indoor-Europarekord einen Blick über Rabat hinaus und nimmt ihre persönliche Bestzeit ins Visier: «Es ist immer das Ziel, sich zu verbessern. Mal schauen, um wie viel ich die 12,4 Sekunden drücken kann.»
Dies auch im Hinblick auf das Highlight der Saison, die WM in Tokio im September. Eine, die froh darüber ist, dass die Titelkämpfe erst im Herbst stattfinden, ist Stabhochspringerin Angelica Moser. Die 27-Jährige wurde in Apeldoorn ebenfalls Hallen-Europameisterin und sicherte sich – wie Kambundji – auch in Nanjing Edelmetall, allerdings «nur» Bronze. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sie an der Hallen-WM mit einer Bänderverletzung am Fuss sprang.
Ich hatte dem Meeting schon zugesagt, ehe ich die Bänder verletzt habe.
Diese Verletzung hatte sie in der Folge und bis jetzt auszukurieren. Am Sonntag steht der erste Ernstkampf in Rabat an. Weshalb Moser nicht länger mit dem Comeback wartet, hat auch praktische Gründe: «Ich hatte dem Meeting schon zugesagt, ehe ich die Bänder verletzt habe», meint sie schmunzelnd. Trotzdem meint sie, dass ein, zwei Wochen mehr Zeit nicht geschadet hätten.
Den Fokus anders setzen
Nun kommt die Routine eben nicht im Hinblick auf Rabat, sondern mit Rabat. Belasten kann Moser den bei Wettkämpfen weiterhin eingetapten Fuss voll, den Anlauf wie gewohnt bestreiten. Am Anlauf und am Sprung konnte sie während der Verletzungszeit nicht arbeiten, diese Pause vom Springen habe ihr aber tatsächlich gutgetan. Dadurch habe sie den Fokus auf andere Aspekte legen können. Zwischen dem Saisonauftakt in Marokko und dem Höhepunkt in Japan wird sie noch zu genügend Sprüngen kommen.