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Total 8 Weltjahres-Bestmarken Packende Sprints und enttäuschte Schweizerinnen

Früh in der Saison explodierten beim Diamond-League-Meeting in Rom Michael Norman und Elaine Thompson. Gleiches kann man von den Schweizerinnen nicht behaupten.

Sprintkracher im Doppelpack

  • 200 m Männer

Eine von total 8 Weltjahres-Bestleistungen im Foro Italico geht auf das Konto von Michael Norman . Der US-Amerikaner zeigte über die halbe Bahnrunde eine ausserordentliche Kurve und trommelte verblüffende 19,70 Sekunden auf die Tartanbahn. So zackig spulte der 21-Jährige die 200 m noch nie ab.

Noah Lyles (19,72) nahm erst auf der Zielgerade Fahrt auf, konnte seinen Landsmann aber nicht mehr abfangen. Der gleichaltrige Lyles war über diese Distanz zuletzt fast zwei Jahre lang ungeschlagen geblieben. Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung der Rivalität dieser neuen Sprint-Generation.

  • 100 m Frauen

Auch die Sprinterinnen vermochten dem Publikum so richtig einzuheizen. Elaine Thompson (Jam) düpierte dank einem beneidenswerten Finish in der globalen Saison-Topzeit von 10,89 Sekunden die bislang überzeugende Dina Asher-Smith (Gb) um 5 Hundertstel. Auch wegen Problemen mit der Achillessehne war die 2-fache Olympiasiegerin in den vergangenen beiden Jahren nicht dominierend gewesen.

Die Schweizer Einsätze – zweimal Ernüchterung

  • Lea Sprunger

Die Westschweizerin ist noch nicht in dieser Saison angekommen und befand nach ihrer ersten Standortbestimmung bei einem Einzelstart: «Es wartet noch viel Arbeit auf mich!» In ihrer Paradedisziplin musste Lea Sprunger mit dem 9. und letzten Platz Vorlieb nehmen. Olympiasiegerin Dalilah Muhammad (USA/53,67) lief vorneweg. Die Schweizer Europameisterin hinkte in 56,36 Sekunden hinterher. In Bestform ist sie 2 Sekunden schneller unterwegs.

Eine Nerven-Entzündung im Lendenwirbel tangierte Sprungers Vorbereitung auf das Rennen und erforderte ein alternatives Training. Diese Umstände wollte sie nicht als Entschuldigung gelten lassen. Vielmehr resümierte sie: «Ich habe diesen Lauf nur beobachtet statt aktiv zu gestalten. Nach der ersten Hürde war ich zu passiv und fand nie in den Rhythmus.»

  • Angelica Moser

Im Stabhochsprung muss die erst 21-Jährige ohne gültigen Wert aus Rom abreisen. Angelica Moser riss dreimal bei der Einstiegshöhe von 4,31 m. Die Zürcherin zahlte damit auch Lehrgeld für eine technische Anpassung, setzt sie doch auf neue, längere Stäbe.

Und doch war eine «Angelica» an diesem Abend formidabel. Die Schwedin namens Angelica Bengtsson stellte in 4,76 m einen Landesrekord auf und überflügelte die gesamte Konkurrenz.

Weiteres auf der Bahn

  • 5000 m Männer

Von einem äthiopischen Trio an der Spitze ragte Telahun Bekele heraus. In 12.52,98 Minuten setzte der erst 20-Jährige einen neuen Massstab in der noch jungen Saison über 5000 m.

  • 1500 m Frauen

Für ein weiteres Ausrufezeichen sorgte Genzebe Dibaba. Die Äthiopierin beschleunigte 600 m vor dem Ziel. Fortan vermochte ihr nur noch die schottische Europameisterin Laura Muir zu folgen, die aber im Ziel eine knappe halbe Sekunde Rückstand hatte.

Im Oval

  • Weitsprung Frauen

Als achte deutsche Athletin fand Malaika Mihambo Eingang im 7-Meter-Zirkel. Die 25-jährige Europameisterin stellte in 7,07 m gar eine Jahreswelt-Bestleistung auf. Mihambo setzte sich mit dem vierten Versuch an die Spitze des international topbesetzten Feldes. Dreisprung-Olympiasiegerin Caterine Ibarguen aus Kolumbien (6,87 m) wurde klar auf Platz 2 verwiesen.

Rom in kompakter Form

Sendebezug: SRF info, sportlive, 06.06.2019 20:00 Uhr

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