Es dauerte 6 lange Sekunden. Damals, am 18. Oktober 1968, bei den Olympischen Spielen in Mexiko-City. 6 Sekunden, dann landete Bob Beamon aus den USA fast am Rand der Weitsprunggrube. Die Messvorrichtung versagte ihren Dienst, das alte Massband musste ran.
Als nach langer Verzögerung die legendären 8,90 m auf der Anzeigetafel aufleuchteten, war die Welt Augenzeuge eines grossen Stücks Sportgeschichte geworden.
Sagt mir, dass ich nicht träume.
Der damals 22-Jährige hatte den bestehenden Weltrekord um 55 cm übertroffen, ihn pulverisiert. Er war aus dem Nichts gekommen und in der Ewigkeit gelandet. «Sagt mir, dass ich nicht träume», waren Beamons erste Worte.
Es war das einzige Mal, dass er so etwas erlebte. Beamon sprang in der Folge nicht mehr annähernd so weit. «Einige sagten mir, ich hätte bei Olympia nur einen Glückssprung gehabt, nach einer Weile habe ich das auch geglaubt», sagte er.
1973 beendete Beamon seine Karriere und wurde Sozialarbeiter. 15 Jahre später wurde er in die Hall of Fame aufgenommen. Erst 1991 übertrumpfte ihn sein Landsmann Mike Powell mit dem noch heute gültigen Weltrekord von 8,95 m.