Mit dem Meeting im tschechischen Ostrava beginnt für Ajla Del Ponte am Donnerstag die Hallensaison. Auch wenn der erste Wettkampf immer «etwas chaotisch» ablaufen würde und der Leistungsstand ungewiss sei, wolle sie bereits zum Auftakt «auf jeden Fall schnell laufen».
Ein durchdachter Terminplan
Vier weitere Meetings – darunter die Schweizermeisterschaften in Magglingen – stehen zwischen der Tessinerin und dem ersten Saisonhighlight, der Hallen-WM in Belgrad Mitte März. Wo Del Ponte die Vorbereitung darauf absolviert, spricht sie mit ihrem Trainer Laurent Meuwly ab: «Für mich ist es immer besser, wenn er dabei sein kann.»
Besonders das Meeting im polnischen Torun behagt der Tessinerin. Das ist keine Überraschung, kürte sich die 25-Jährige 2021 dort doch zur Hallen-Europameisterin über 60 Meter. Nebst dem Teilnehmerinnenfeld schätzt sie besonders die Unterlage: «Dort steht eine temporäre Anlage, die mehr abfedert – deshalb sind schnelle Zeiten möglich.» In Belgrad sieht sich Del Ponte dennoch nicht in der Favoritenrolle, schliesslich könne in einem Jahr viel passieren.
Zwei Höhepunkte im Sommer
Ihrer Leidenschaft geht Del Ponte aber lieber an der frischen Luft nach und schwärmt von den «idealen Bedingungen» im vergangenen Trainingslager in Südafrika. «Leichtathletik ist schliesslich ein Outdoorsport», hält sie fest. Mit der WM in Eugene (USA) und der EM in München stehen für sie im Sommer zwei weitere Höhepunkte an. «Ich arbeite auf eine Medaille hin, doch die Konkurrenz ist gross», so Del Ponte.
Viel Demut für jemanden, der in Tokio im Olympia-Final über 100 m stand und dort mit einer Zeit von 10,97 Sekunden den starken 5. Rang erreichte. So sieht die Tessinerin denn auch noch immer Optimierungspotenzial: «Ich will meinen Start noch verbessern und habe ihn deshalb intensiv trainiert.»
Dass sie nach ihren jüngsten Erfolgen auch von der Öffentlichkeit anders wahrgenommen wird, ist sich Del Ponte bewusst: «Ich zähle jetzt zu den besten Sprinterinnen der Welt – das muss mein Körper, aber auch mein Kopf akzeptieren.»