Erst fünf Schweizer AthletInnen haben in der Vergangenheit im Rahmen der Diamond League einen Sieg erringen können. Mit Ditaji Kambundji kam am Freitagabend eine sechste Schweizerin dazu.
Überraschend ist dies insofern, weil die 21-jährige Bernerin auf höchster Stufe so früh wie nie in die Saison gestartet ist. Bei den beiden Meetings in Xiamen und Suzhou (12,70 und 12,81 Sekunden) zeigte Kambundji über die 100 m Hürden ansprechende Leistungen. Um den Sieg konnte sie in China aber beide Male nicht mitreden.
Der Fahrplan könnte kaum besser sein
In Doha präsentierte sich nun ein anderes Bild. Weil Kambundji auf der zweiten Streckenhälfte noch einmal zulegen konnte, entwickelte sich das Rennen zu einem veritablen Krimi, der mit 2 Hundertstelsekunden Vorsprung auf die US-Amerikanerin Tonea Marshall zugunsten der Schweizerin ausging. «Die letzten beiden Rennen waren solid, nichts Spezielles. Aber hier konnte ich viel mehr pushen», sagte Kambundji gegenüber Keystone-SDA und freute sich, konnte sie «die Form vom letzten Jahr schon im Mai bestätigen».
Was vielleicht noch wichtiger ist: Nicht nur die Jahresschnellste Marshall liess Kambundji hinter sich. Mit Pia Skrzyszowska hielt die Bernerin auch die polnische Europameisterin in Schach. Aktuell ist Kambundji damit die schnellste Europäerin. Das Timing könnte nicht besser sein: Ab dem 7. Juni geht in Rom die EM über die Bühne.
Vor zwei Jahren hatte Kambundji in München EM-Bronze gewonnen. Diesmal wird sie noch deutlicher zu den Medaillenanwärterinnen gehören als 2022. Und auch ihre Ambitionen für die Olympischen Spiele in Paris werden andere sein. In Tokio hatte für die Berner Hürdensprinterin damals in 13,17 der Vorlauf Endstation bedeutet.