Jenny Stadelmann kann an den kontinentalen Titelkämpfen ihren Coup vom Vorjahr nicht bestätigen. Nach dem letztjährigen Halbfinal-Vorstoss, der letztlich mit Bronze belohnt worden war, blieb sie beim aktuellen Turnier in Saarbrücken bei erster Gelegenheit hängen.
Nach einem Freilos zum Auftakt fand die 24-Jährige gegen Rosy Oktavia Pancasari, die im Ranking um 20 Positionen hinter der Schweizer Weltnummer 67 liegt, zunächst stark in die Partie und dominierte den 1. Satz mit 21:10.
Ungünstige Vorzeichen
Mit der Fortdauer zollte Stadelmann aber der komplizierten Vorbereitung Tribut und kam komplett aus dem Tritt. Ein 18:21, 9:21 gegen die Französin war die bittere Quittung.
Die EM-Bronzegewinnerin von 2023 kurierte seit einem Monat eine Handgelenkverletzung aus. Nach der Auszeit erlebte sie bei der EM quasi einen Kaltstart. Ihr frühes Out sollte aber keine allzu gravierenden Auswirkungen haben im Kampf um einen Startplatz bei Olympia. Die Chancen sind nach wie vor aussichtsreich, denn wie die Schweizerin sind in Saarbücken auch viele direkte Konkurrentinnen schon ausgeschieden. Swiss Badminton-Sportdirektor Saber Afif rechnet damit, dass Stadelmanns Quali-Chancen bei 90 Prozent liegen.
Künzi dreht nach Startschwierigkeiten auf
Im Männer-Einzel-Tableau ist Tobias Künzi im Achtelfinal angekommen – dies zum 3. Mal in Serie. Die Weltnummer 106, die vor über einem Jahr erstmals die Top 100 hatte knacken können, behielt im Duell mit Aussenseiter Karl Kert aus Estland (BWF 349) wie erhofft das bessere Ende für sich.
Der Schweizer reüssierte trotz Anlaufproblemen und einem 13:18-Rückstand mit 21:18, 21:11. In der Phase seiner Aufholjagd gewann er bis zum 9:2 im 2. Umgang 17 von 19 Punkten. «Ich habe nicht ins Spiel reingefunden und viele einfache Fehler begangen. Dass ich den 1. Satz doch noch an mich reissen konnte, hat mir Selbstvertrauen gegeben», resümierte er.
Bei seinem 3. Auftritt an den kontinentalen Titelkämpfen in Saarbrücken wird die Hürde deutlich höher sein: Künzi bekommt es nun mit dem an Nummer 5 gesetzten Rasmus Gemke (BWF 28) zu tun. Der Däne ist formstark, stand zuletzt in Basel an den Swiss Open im Halbfinal und bei den German Open sogar im Endspiel. Bei den letzten beiden Anläufen zum Viertelfinal-Einzug 2022 und 2023 scheiterte er jeweils trotz Matchbällen.