Die zweite Krönung zum «Undisputed Champion»? Eine reizvolle Aussicht. Die Mega-Börse in dreistelliger Millionenhöhe? Eine willkommene Sache. Die Atmosphäre im Wembley-Stadion vor rund 90'000 Fans? Eine schöne Vorfreude. Doch Ruhm, Geld und Applaus sind nicht mehr die Dinge, die Oleksandr Usyk (38) antreiben.
«Ich würde so gern in Friedenszeiten einen Kampf in unserem Olympiastadion in Kiew austragen», sagt der Ukrainer über sein ultimatives Karriereziel. Auch der WM-Vereinigungskampf am Samstag in London gegen den Briten Daniel Dubois (27) findet fernab seiner Heimat statt.
Aber der Stolz auf seine Nation und seine Landsleute, die dem russischen Angriffskrieg trotzen, wird ihn auch diesmal im Ring antreiben. Und doch wünschte er, es wäre alles ganz anders. «Alle meine Titel würde ich hergeben, wenn dieses fürchterliche Gemetzel dadurch aufhören würde», so Usyk.
Seine Mission in London lautet daher: Den IBF-Gürtel vom Briten Dubois zurückholen und zum 2. Mal innerhalb von 14 Monaten alle Titel der 4 wichtigsten Verbände auf sich vereinen.