An den Winterspielen in Peking im Februar war das weibliche Schweizer Curling-Team exzellent unterwegs – und mit 8 Siegen aus 9 Partien durch die Round Robin spaziert. 2 Niederlagen in der entscheidenden Turnierphase kosteten dann aber eine Medaille.
Gerade einmal 4 Wochen nach dem enttäuschenden 4. Rang bei Olympia gingen im ebenso fernen Prince George, einer Stadt im Zentrum der kanadischen Provinz British Columbia, die Weltmeisterschaften los. Mit WM-Gold Nummer 3 in Serie ist der Equipe des CC Aarau die Rehabilitierung eindrücklich geglückt.
Gleiche Vorlage – komplett anderes Ende
Dabei hätten nach der identischen Ausgangslage wie bei Olympia in den beiden Medaillenspielen die Nerven durchaus flattern können. Doch diesmal schrieben die Schweizerinnen ihr Märchen unbeirrt zu Ende und hielten ihre Siegesserie aufrecht – nebst dem WM-Titel können sie sich mit der Rekord-Bilanz von 14 Erfolgen aus 14 Matches schmücken.
«Niemand von uns hatte Peking im Hinterkopf. Es zählte nur der Moment», sagte Team-Nummer 2 Esther Neuenschwander nach der Rückkehr am Mittwochmorgen in Zürich. Skip Silvana Tirinzoni ergänzte: «Wir haben die WM als komplett anderes Team empfunden. Und auf dem Eis haben negative Gedanken aus der Vergangenheit sowieso keinen Platz.»
Die Ziele gehen nicht aus: Privat und auf dem Eis
Auch die 3 anderen Mitglieder des CC Aarau blickten beim Empfang in ihrer Heimat nochmals auf das herausfordernde WM-Turnier und die Bedeutung des Erfolgs zurück. So etwa ordnet Neuenschwander die drei Titel ein: Die Premiere 2019 war ein einziger Kampf gewesen, danach folgte die Corona-Ausgabe in einer «Bubble», und «jetzt ein cooles WM-Turnier in Kanada, bei dem wir einfach voll durchziehen konnten».
Auch verrieten die Athletinnen, wie es nun nach dem WM-Triumph für sie weitergeht und es um ihren Energiehaushalt steht. Als Team brechen sie in 10 Tagen schon wieder nach Kanada auf. «Diese Zeitspanne reicht gerade, um wieder in den Vollbesitz der Kräfte zu kommen. Dann stehen zwei Grand-Slam-Turniere an. Es wäre unser Traum, auch einmal auf dieser Stufe zu reüssieren», gibt Tirinzoni die Marschrichtung vor.
Und individuell treiben die Spielerinnen nun ganz unterschiedliche Pläne um: Sie müssen Zügelkisten füllen oder aber wieder im Büro anpacken – und im Fall von Alina Pätz eine Geburtstagsfeier für den Freund schmeissen.