Europameisterschaften im Beachvolleyball waren in jüngster Vergangenheit eine Schweizer Erfolgsgeschichte. 2020 holten Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré im lettischen Jurmula die Goldmedaille, ein Jahr darauf war in Wien kein Vorbeikommen an Nina Brunner und Tanja Hüberli.
Brunner/Hüberli scheinen rechtzeitig für den Start des EM-Turniers, das zum ersten Mal im Rahmen der European Championships auf dem Münchner Königsplatz ausgetragen wird, in Form gekommen zu sein. Nach dem Triumph am Nations Cup vor einer Woche wurde das Duo beim Elite16-Turnier in Hamburg am vergangenen Wochenende erst im Final von den US-Amerikanerinnen Kelly Cheng und Betsi Flint gestoppt.
Die Form stimmt
Druck verspüren die Titelverteidigerinnen dennoch nicht: «Wir wurden schon oft darauf angesprochen, doch der EM-Titel liegt schon sehr weit zurück», so Brunner. Es sei vor allem gut zu wissen, dass man zu solch einem Triumph fähig sei.
Auf ein konkretes Ziel mochte sich das Duo vor dem Turnierstart dennoch nicht festlegen: «Es liegt in jedem Spiel alles drin. Klar möchten wir so weit kommen wie möglich, aber das möchte jedes Team, das hier teilnimmt», bremst Hüberli die gestiegenen Erwartungen. Erste Gegnerinnen der Schweizerinnen sind am Dienstag um 14:00 Uhr die Einheimischen Kira Walkenhorst/Louisa Lippmann.
Vergé-Dépré für einmal nur Underdog
Anouk Vergé-Dépré nimmt die Titelkämpfe für einmal in der Rolle der Aussenseiterin in Angriff. Die Olympia-Dritte von Tokio spielt wegen der Verletzung von Heidrich an der Seite von Menia Bentele. «Es ist für mich auch wieder einmal cool, als Underdog anzutreten. Für uns geht es vor allem darum, individuell weiterzukommen», so die Europameisterin von 2020.
Bei den Männern ist die Schweiz mit zwei Duos vertreten. Obwohl das Niveau in Europa sehr hoch sei, rechnet sich das Gespann Breer/Krattiger Chancen auf eine Top-Platzierung aus. «Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir auch Top-Teams schlagen können. Darum haben wir das Gefühl, dass sehr viel möglich ist», schaut Krattiger voraus. Erster Prüfstein der EM-Fünften von 2020 sind die Italiener Daniele Lupo und Alex Ranghieri.