In den EM-Zeitfahren vom nächsten Mittwoch haben Stefan Bissegger und Titelverteidiger Stefan Küng bei den Männern sowie Marlen Reusser bei den Frauen gute Aussichten auf Medaillen. Anders sieht die Ausgangslage für das Strassenrennen der Männer vom Sonntag aus, in dem den Schweizer Profis nur eine Aussenseiterrolle zukommt.
Springt Bissegger für Schmid in die Bresche?
Dies umso mehr, als mit Mauro Schmid, in diesem Jahr unter anderem Gesamtsieger der Belgien-Rundfahrt, einer der vorgesehenen Leader aus gesundheitlichen Gründen auf den Start verzichten muss.
Der 22-jährige Zürcher leidet nach wie vor an den Folgen eines Infekts. «Schade, dass Mauro ausfällt», sagt Nationaltrainer Michael Albasini, «aber wir haben mit Stefan Bissegger einen zweiten Finisseur im Team und werden alles versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen.»
Nationen mit Sprintspezialisten im Vorteil
Albasini spricht davon, dass die Schweizer bestrebt sein werden, «offensiv zu fahren». Doch der über 208 km führende Kurs mit Start in Murnau am Staffelsee und Ziel in der Münchner Innenstadt ist auf der zweiten Hälfte praktisch flach.
«Die Wahrscheinlichkeit ist angesichts des nicht sonderlich schwierig aussehenden Stadtkurses relativ hoch, dass es einen Massensprint oder ein Sprint einer grösseren Gruppe geben wird», ist sich der Thurgauer bewusst. Für dieses Szenario allerdings stehen die Schweizer, die keinen reinen Sprinter im Team haben, gegenüber endschnellen Fahrern wie Fabio Jakobsen, Mads Pedersen und Arnaud Démare wohl auf verlorenem Posten.