- Der alte ist auch der neue Meister: Brühls Handballerinnen sichern sich gegen die Spono Eagles abermals den Titel.
- Die überragende Nati-Spielerin Laurentia Wolff führt die St. Gallerinnen mit 12 Toren zum 34:29-Triumph.
- Für Brühl ist es der 34. Meistertitel der Klubgeschichte und der dritte in Folge.
Der letztjährige Playoff-Final zwischen Brühl St. Gallen und GC Amicitia Zürich war an Spannung nicht zu überbieten gewesen: In den ersten vier Spielen entschied jeweils ein Tor (zwei Partien gingen in die Verlängerung) und die Brühlerinnen setzten sich erst in der «Belle» hauchdünn (29:27) durch.
2025 machte es der Rekordmeister weit weniger spannend: Gegen die Spono Eagles entschieden die Ostschweizerinnen den Final gleich mit 3:0 Siegen für sich. Der letzte Schritt war am Mittwochabend in der heimischen Kreuzbleiche-Halle das klare 34:29 (19:14).
Mühlethalers Taktik geht nicht auf
Spono-Trainer Urs Mühlethaler hatte vor der Partie eine «Risiko-Taktik» angekündigt, um Brühl im 3. Finalspiel erstmals zu schlagen. Dies sah dann so aus, dass die Luzernerinnen zumeist mit 7 Spielerinnen angriffen und in der Defensive sehr offensiv agierten. Das ging etwa bis zur 25. Minute und dem Stand von 13:15 gut. Doch bis zur Pause zog das Heimteam – auch dank einiger Treffer ins verlassene Tor – gleichwohl auf 19:14 davon.
Nationalspielerin Laurentia Wolff bekamen die Eagles überhaupt nicht in den Griff. Vor der Pause traf Wolff bei 8 Mal. Am Ende war sie mit 12 Treffern aus 12 Versuchen Topskorerin. Im Tor der Brühlerinnen war auch immer wieder Manuela Brütsch zur Stelle. Die 41-jährige Rekordnationalspielerin (180 Einsätze) zeigte im letzten Spiel ihrer Karriere eine formidable Leistung (12 Paraden).
Ostschweizer Steigerungslauf
Eine solch klare Serie hatte nicht erwartet werden können, lagen Brühl und Spono doch nach Abschluss der Vorrunde punktgleich vorne. Nach der Qualifikation war der Titelverteidiger gar bloss auf dem 6. Platz positioniert gewesen. Zudem scheiterte Brühl im Cup unerwartet früh. Doch der Equipe von Trainer Raphael Kramer gelang ein regelrechter Steigerungslauf: Die letzte Saison-Niederlage kassierte man am 16. Februar (gegen Spono), seither gab es 12 Siege und ein Unentschieden.
Drei Meistertitel in Folge gelang den Brühlerinnen bereits von 2007 bis 2009 einmal. Es sind dies jedoch nur die drittlängsten Serien. Von 1970 bis 1980 sowie von 1987 bis 1997 feierten die St. Gallerinnen gar 11 Triumphe de suite. Von 55 Frauen-Meisterschaften gingen nun deren 34 an die Ostschweizerinnen. Spono ist mit 6 Titeln die zweiterfolgreichste Equipe.