Die Nati ist eine der Überraschungen bei der WM in Ägypten. In den letzten beiden Partien zeigten sich die Schweizer «Nachzügler» den europäischen Handball-Schwergewichten Frankreich (24:25) und Island (20:18) ebenbürtig.
Im 2. Spiel der Hauptrunde heisst am Freitagnachmittag der Gegner Portugal. Die Lusitaner konnte man vor einigen Jahren noch nicht mit dem Prädikat «Weltklasse» versehen. Dies hat sich spätestens mit Rang 6 bei der EM 2020 geändert. Auch in Ägypten machen die Portugiesen bislang einen starken Eindruck: In der Vorrunde gewannen sie alle ihre Spiele, am Mittwoch unterlag man Norwegen nur hauchdünn (28:29 nach 27:26-Führung).
Portugal: 11 Spieler von Porto im Team
Die portugiesische Nationalmannschaft ist vor allem auch der FC Porto. Nicht weniger als 11 der 20 Kaderspieler stehen beim Top-Klub aus der Hafen-Metropole unter Vertrag.
Die jüngste Bilanz der Nati gegen Portugal liest sich durchzogen. In den letzten 5 Jahren trafen die beiden Teams 6 Mal aufeinander. Alle 4 Testspiele entschied die Schweiz für sich. Die beiden Pflichtspiele 2017 in der EM-Qualifikation gewann hingegen Portugal.
«Wir befinden uns gerade auf einer Welle. Portugal ist ein ähnliches Kaliber, da geben wir wieder Vollgas», sagte Spielmacher Andy Schmid nach dem Sieg gegen Island. Man muss sich aber die Frage stellen, wie viel Benzin bei den Schweizern noch im Tank ist.
Wir haben eine unglaublich coole Truppe. Die Bank steht bei jeder guten Aktion. Das gibt jedes Mal extra Energie.
Gegen Island liefen einige der Stammkräfte in der 2. Halbzeit auf dem Zahnfleisch. Von Tempo-Gegenstössen musste deshalb abgesehen werden. Coach Michael Suter wird auch gegen Portugal nicht darum herum kommen, Spieler der 2. Garde aufs Feld zu schicken und so den arrivierten Kräften von Zeit zu Zeit eine Verschnaufpause zu gönnen.
Wenn die Kräfte schwinden, zählt Suter auf den Teamspirit: «Wir haben eine unglaublich coole Truppe. Die Bank steht bei jeder guten Aktion. Das gibt jedes Mal extra Energie.» Bleibt zu hoffen, dass die Schweizer Bank auch gegen Portugal viel steht und wenig sitzt.