Die Schweizer Handballer haben es zum zweiten Mal in Folge an eine EM-Endrunde geschafft. Dennoch überwog bei den Spielern und dem Staff unmittelbar nach dem Spiel die Enttäuschung über die Niederlage in Österreich. Das zeigt eindrücklich, welch grosse Schritte die Nati in den letzten Jahren gemacht hat.
«Ich habe der Mannschaft gesagt: Nach einer geschafften EM-Quali mit gesenkten Köpfen in der Kabine zu sitzen, ist genau eine Stunde lang erlaubt», sagt Trainer Andy Schmid. Sobald man dann im Hotel ankomme, gebe es dann ein Bier. Und er fügt gleich an: «Ich habe zwar nicht gerne Bier, aber ich trinke einen Aperol Spritz.»
Mit dieser Mannschaft ist alles möglich.
Entwicklung fortsetzen
Auch Schmid zeigt sich im Interview nach dem Spiel eher enttäuscht als ekstatisch. «Es ist noch zu nahe am Spiel, wir waren heute nicht an unserem Leistungsmaximum», bilanziert der 41-Jährige. Wenn er im Hotel aber die Tabelle anschauen werde und sehe, dass man sich in dieser Gruppe mit Deutschland, Österreich und der Türkei durchgesetzt habe, werde Freude aufkommen.
Am Schweizer Spiel in Graz findet Schmid auch einige Mängel. Doch das gehöre zur Entwicklung dieser Mannschaft. Umso grösser ist nun die Vorfreude auf die EM, die im Januar in Schweden, Dänemark und Norwegen stattfinden wird: «Weil wir uns so lange sehen werden, ist diese EM sehr wertvoll.» Das Ziel sei, dass jeder Spieler und alle Staffmitglieder ein Prozent besser einrücken, «dann sind wir ein grosses Stück weiter».
Vorfreude auf die Zukunft
Aufgrund der Niederlage gegen Österreich wird man bei der Auslosung am Donnerstag aller Wahrscheinlichkeit nach aus Lostopf 4 zugeteilt – und entsprechend schwierige Gegner bekommen. Die Quali hat jedoch gezeigt, dass die Schweiz gegen auf dem Papier bessere Mannschaften bestehen kann. Schmid meint: «Mit dieser Mannschaft ist alles möglich.»
Man habe extrem talentierte Spieler, die das Herz am richtigen Fleck haben. Auch die Mischung aus routinierten Spielern wie Lenny Rubin und Youngstern wie Luca Sigrist stimme. «Wir müssen uns einfach an die Basics und die Dinge, die uns stark machen, halten.» Man habe nun einen coolen Weg vor sich, auf den sich der Nati-Trainer riesig freut.