Ein Routinier und ein Rookie sollen das Tor der deutschen Handballer bei der Heim-EM vernageln. Bundestrainer Alfred Gislason setzt grosse Hoffnungen in Ex-Europameister Andreas Wolff und U21-Weltmeister David Späth, die dem DHB-Team bei der Medaillen-Mission den nötigen Rückhalt geben sollen.
Wolff besteht Härtetests
Bei den Testspiel-Siegen gegen Portugal (34:33 und 35:31) zeigte sich: Wenn der gerade von einem Bandscheibenvorfall genesene Wolff gut hält, steigert das die Chancen des EM-Gastgebers enorm.
Die für den 32-Jährigen so wichtige Standortbestimmung nach seiner langen Verletzungspause im Herbst verlief positiv. Nachwirkungen seines im August erlittenen Bandscheibenvorfalls spürt der Europameister von 2016 mittlerweile nicht mehr. «Der Nacken hält!», sagte Wolff nach der ersten Generalprobe vor dem Heim-Turnier.
2016 ging der Stern von Wolff auf
Coach Gislason ist hocherfreut. «Andi war einer unserer wichtigsten Männer bei der WM und ist für uns kaum zu ersetzen. Er ist ein sehr erfahrener Torwart, der trotz seines Temperaments viel Ruhe ausstrahlt», lässt sich der Isländer zitieren. An der Endrunde vor einem Jahr resultierte für das DHB-Team Platz 5. Und Wolff verdiente sich mit dem Höchstwert an Paraden und einer Quote von 37 Prozent gehaltener Würfe die Berufung ins All-Star-Team.
Wolff, der seit 2019 beim polnischen Spitzenklub Kielce unter Vertrag steht, geht als Nummer 1 ins Turnier. Doch der Stern von Super-Talent Späth könnte bei der EM richtig aufgehen – so wie es bei Wolff vor 8 Jahren der Fall war. Der bärtige Hüne reiste damals als Nummer 2 hinter Carsten Lichtlein zur Europameisterschaft nach Polen und kehrte nach dem Gold-Triumph als gefeierter Held zurück. Hinzu kam Olympia-Bronze in Rio. «All die Dinge, von denen man als Kind geträumt und die man sich als Ziele gesetzt hat, wurden dort plötzlich Wirklichkeit», erzählte Wolff unlängst.