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Handball-Nati im Hoch Suter: «Nicht unser Stil, jetzt die grosse Posaune auszupacken»

Nati-Trainer Michael Suter spricht über die gestiegene Erwartungshaltung nach der WM und weshalb er Andy Schmid beim Wort nimmt.

Noch ist es früh im Jahr, aber das WM-Abenteuer der Handball-Nati wird es am Ende in jeden sportlichen Jahresrückblick schaffen. Die Schweizer haben in Ägypten begeistert. Nicht nur mit ihren starken Leistungen, sondern auch als Team. Ein wichtiger Punkt, wie Michael Suter am Tag nach der Rückkehr noch einmal festhält.

«Die mannschaftliche Geschlossenheit, die Freude am Sport, den Teamgeist, den man gesehen hat – das waren alles wichtige Punkte zum Erfolg», hebt der Nati-Trainer hervor. «Die 12 Tage haben uns geprägt und zusammengeschweisst.»

Jetzt die ganz grosse Posaune auszupacken, ist nicht unser Stil. Das passt nicht zu uns.
Autor: Michael Suter zur gestiegenen Erwartungshaltung

Unverhofftes Teambuilding also. Und das in einer Phase, in der sich die Nati eigentlich bereits mitten in der Vorbereitung auf die EM-Qualifikationsspiele im März gegen Finnland befand.

Baldiger Schmid-Abgang kein Thema

Welche Erkenntnisse nimmt Suter aus dem Abenteuer mit? In der Stunde des Erfolgs sei Unvorsicht der falsche Ratgeber, findet der 46-Jährige. Von Abheben kann bei Suter und seiner Mannschaft trotz der gezeigten starken Auftritte keine Rede sein.

«Jetzt die ganz grosse Posaune auszupacken, ist nicht unser Stil. Das passt nicht zu uns. Und es macht uns wahrscheinlich auch nicht erfolgreicher», sagt Suter. Den gestiegenen Erwartungsdruck nehme man als Kompliment. «Aber wir werden weiter hart arbeiten, es stehen grosse Aufgaben an.»

Aufgaben, bei denen Andy Schmid erneut eine wichtige Rolle spielen dürfte. Der Spielmacher ist für die Nati ein unverzichtbarer Wert. Einen baldigen Rücktritt schloss Schmid nach der Rückkehr aus Gizeh praktisch aus. So lange er laufen könne, werde er für die Nati spielen, sagte der 37-Jährige. «Und ich nehme ihn hier beim Wort», stellt Suter mit einem Augenzwinkern klar.

Er möge es Schmid persönlich gönnen, dass sich dieser den Traum einer WM-Teilnahme hat erfüllen können. «Aktuell denke ich, hat er so viel Freude mit der Mannschaft, dass er noch einige Länderspiele machen wird.» Gleichzeitig verweist Suter auf «hoffnungsvolle junge Spieler im Kader», die eines Tages die grosse Verantwortung übernehmen müssen und werden.

In der EM-Quali bereits unter Druck

Für die Nati geht es im März mit der Qualifikation zur Europameisterschaft 2022 in Ungarn und der Slowakei weiter. Am 11. und 14. März stehen die Spiele gegen Finnland auf dem Programm. Und dort steht die Suter-Equipe bereits unter Druck: In den ersten beiden Partien gegen Dänemark (26:31) und Nordmazedonien (23:25) setzte es jeweils eine Niederlage ab.

SRF zwei, sportpanorama, 24.01.21, 18:50 Uhr ; 

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