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Handball-WM in Ägypten Was es für Schweizer Erfolge in der Hauptrunde braucht

Am Mittwoch beginnt für die Nati mit dem Spiel gegen Island die WM-Hauptrunde. Wenn alles passt, sind Überraschungen möglich.

Zwei Tage nach dem Kraftakt gegen Frankreich (24:25) beginnt für die Handball-Nati bei der WM in Ägypten gegen Island bereits die Hauptrunde.

Die Vorrunde hat gezeigt: Vieles funktioniert bei den Schweizern. Will sich die Mannschaft von Michael Suter in der Hauptrunde nicht nur zum Abschluss am Sonntag gegen Algerien, sondern auch gegen Island (Mittwoch) und Portugal (Freitag) Siegchancen ausrechnen, muss sie nahe am Optimum spielen. Wir nehmen vier Schlüsselpunkte unter die Lupe:

Goalie

Die Partie gegen Frankreich hat gezeigt: Nur mit einer überragenden Torhüter-Leistung ist es möglich, die Grossen zu kitzeln. Diese Top-Performance zeigte Nikola Portner gegen «Les Bleus». 13 Paraden gelangen dem Chambéry-Söldner. Darunter war eine gute Handvoll «Big Saves», zwei davon in den Schlussminuten. Portners Backup Aurel Bringolf war beim Sieg gegen Österreich eine entscheidende Komponente. Spielen die Schweizer Goalies – unterstützt von einer starken Defensive – auch gegen Island und Portugal überragend, könnte für die Schweiz ein Coup möglich sein.

Andy Schmid

Es ist kein Geheimnis: Das Spiel der Schweiz steht und fällt mit Andy Schmid. Der fünffache Bundesliga-MVP zieht die Fäden, steht fast pausenlos auf dem Feld. Er ist sowohl essenziell als Torschütze wie auch als Passgeber. Keiner setzt Kreisläufer Alen Milosevic so gekonnt in Szene wie Schmid. Zieht der Superstar einmal eine kurze Schwächephase ein, wird es sofort kompliziert für die Nati. Nur mit einem Andy Schmid in Topform können die Schweizer in der Hauptrunde überraschen.

Rückraum

Die grosse Baustelle der Schweizer ist im Rückraum rechts zu orten. Der Nati fehlt ein kräftiger Linkshänder, der Tore aus der Distanz erzielen kann. Nicolas Raemy agierte in der Vorrunde glücklos und brachte nur 2 seiner 10 Versuche im Tor unter. Auf Links hätte Lenny Rubin dieses Shooter-Potenzial, gegen Frankreich versuchte er es jedoch zu oft mit Durchbrüchen und blieb torlos. Auch wenn der polyvalente Roman Sidorowicz mit 5 Toren in die Bresche sprang – Spielmacher Schmid und Kreisläufer Milosevic brauchen mehr Support aus dem Rückraum.

Taktik

Kaum ein anderes WM-Team spielt die Angriffe so oft mit einem 7. Feldspieler anstelle des Torhüters wie die Schweiz. Das ist bislang sehr gut aufgegangen. Regelmässig konnte die Suter-Equipe die Überzahl am Kreis in Tore ummünzen, «billige» Gegentreffer nach Fehlwürfen oder technischen Fehlern hat man in Ägypten bislang praktisch keine kassiert. Weniger Freude an diesem taktischen Kniff hatte Nikola Karabatic. Der dreifache französische Welthandballer twitterte: «Als Handball-Fan: An die Regelhüter unseres Sports, bitte ändert diese Regel!».

Spielplan

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 19.1.21, 08:30 Uhr ; 

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