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Neuer Handball-Nationaltrainer Andy Schmid: Der Trainer-Lehrling mit einer Prise NFL im Gepäck

Knapp eineinhalb Monate nach seinem Karriereende als Spieler hat Andy Schmid sein Amt als Nationaltrainer angetreten.

Seinen «First day at the office» hat Andy Schmid bereits hinter sich. In Vorbereitung auf das Test-Länderspiel am Wochenende gegen Dänemark hat sich die Handball-Nati am Montag in Muri bei Bern versammelt. Der Zusammenzug steht ganz im Zeichen des neuen Nationaltrainers, der mit der Übernahme des Amtes definitiv die Seiten gewechselt hat.

Als «mega intensiv» beschreibt Schmid die ersten Tage als Nati-Trainer. «Als Spieler konntest du mehr konsumieren. Du machst, was der Trainer vorgibt. Jetzt gebe ich die Dinge für 16 oder 17 Leute vor», beschreibt er seine neue Ausgangslage.

Ins kalte Wasser geworfen

Schmid hat seine Aktiv-Karriere erst Ende Januar beendet – mitten in der Saison. Der Entscheid fiel im Nachgang an die EM, bei der die Nati bereits in der Vorrunde ausgeschieden war. Eigentlich hätte der 40-Jährige die Nati erst im Sommer übernehmen sollen. Nach der Trennung von Michael Suter Anfang Februar ist der Wechsel aber nun bereits 4 Monate früher erfolgt.

Bei NFL-Spielern ist es am Montag, wie wenn sie in die Schule gehen und ihre Spielzüge lernen. Das möchte ich bei meinen Spielern auch
Autor: Andy Schmid

«In erster Linie hätte ich mir gewünscht, dass wir an der EM die sportlichen Ziele erreichen und wir im Sommer eine erfolgreiche Ära gut beenden», sagt Schmid zum vorzeitigen Wechsel an die Seitenlinie. Er hätte gerne etwas mehr Zeit gehabt. Ihm sei aber schnell klar gewesen, dass der Zeitpunkt nun halt bereits jetzt da sei.

Schmid bezeichnet sich selbst als «Trainer-Lehrling», der noch viel lernen müsse. Trotzdem hat er klare Vorstellungen – nicht nur, wie er als Trainer sein will, nämlich ehrlich und direkt, sondern auch, was er von seinen Spielern will. Als grosser NFL-Fan legt er grossen Wert auf taktische Dinge.

«Bei NFL-Spielern ist es am Montag, wie wenn sie in die Schule gehen und ihre Spielzüge lernen. Das möchte ich bei meinen Spielern auch. Ich will, dass sie mit der Zeit die Spielauslösungen verinnerlicht haben, dass sie auf dem Feld alles intuitiv lösen», beschreibt er sein Konzept. Er ist überzeugt: «Je sicherer du dich mit dem Konzept fühlst, desto mehr kannst du auch die Freiheit walten lassen.»

SRF zwei, Sportflash, 13.03.2024, 20:00 Uhr ; 

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