Die Slowenen reiten auf einer Erfolgswelle. Nach einer starken EM-Qualifikation (5 Siege in 6 Spielen) waren sie bislang auch an der Endrunde nicht zu stoppen, weder von Aussenseiter Polen noch von Mitfavorit Schweden.
Als Leader der Gruppe F hat der Vize-Europameister von 2004 alle Trümpfe in der Hand. Folgende zwei Akteure haben grossen Anteil am derzeitigen Höhenflug:
Trainer Ljubomir Vranjes
- Nur wenige Wochen vor dem EM-Showdown dazugestossen, scheint der 46-jährige Schwede den Draht zu den Spielern gefunden zu haben. Im Team herrscht augenscheinlich hervorragende Stimmung.
- Zuvor hatte Vranjes in der deutschen Bundesliga Flensburg-Handewitt zwischen 2010 und 2017 viermal zur Vizemeisterschaft geführt. Derzeit trainiert er neben Slowenien in seiner Heimat Kristianstad.
Spieler Jure Dolenec
- Nach verhaltenem Start gegen Polen drehte der 31-jährige Routinier so richtig auf. Gegen Schweden führte er seine Farben mit 10 Treffern zum wichtigen Sieg – und sich selbst an die Spitze der internen Torjägerliste.
- Der durchschlagsstarke rechte Rückraumspieler wurde in Frankreich bei Montpellier zur ganz grossen Nummer, ehe er 2017 zum spanischen Giganten Barcelona wechselte. Mit den Katalanen gewann er zuletzt zweimal die Meisterschaft und den Pokal.
Mit einem Sieg gegen die Schweiz ( oder einer Niederlage mit weniger als 8 Toren Unterschied ) wäre Slowenien durch. Doch die Hauptrunde reicht dem ambitionierten Team noch lange nicht, es soll deutlich weiter gehen.
«Wir können alle Mannschaften schlagen», sagte Vranjes nach dem Triumph gegen Schweden. Die Schweiz scheint für die formstarken Slowenen also nur eine Durchgangsstation zu sein.
Übrigens: Die Slowenen haben erst einmal alle 3 Gruppenspiele gewinnen können, und zwar an der EM 2006 in der Schweiz – dies, um im Anschluss alle Spiele der Hauptrunde zu verlieren ...
Handball-EM 2020
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.01.2020, 15:45 Uhr